Lass uns mal reden, über das Chaos da draußen und die Ordnung in unseren Köpfen, über dieses schlüpfrige Etwas namens Kultur. Lass uns reden, aber ohne Wortsalat. Ohne leere Worte und solche, die so übervoll sind an Bedeutung, dass am Ende keiner von uns mehr weiß, worüber wir eigentlich sprechen. Unsere Schubladen und Bilder im Kopf, die ganzen Selbstverständlichkeiten unseres gesunden Menschenverstands, wir legen alles auf den Tisch. Bist du nicht auch neugierig auf das, was sich hinter der Fassade des Unhinterfragten verbirgt? Was dort gedeiht, im Schatten von Intuition und Vernunft? Na dann los, lass uns die Wirklichkeit sezieren. Worte haben uns lange genug auf der Zunge herumgetanzt. Es wird Zeit, sie ins Kreuzverhör zu nehmen!
Das sind die Worte, die mich beschreiben (oder wenigstens einige davon): Deutsch, weiß, Frau, cis, Mutter, neurotypisch, Ethnologin, Dr. phil., Antirassismus-Trainerin, Autorin ... Vielleicht hast du jetzt ein Bild von mir im Kopf. Ob es mir gerecht wird, wissen wir beide nicht. Worte sind so eigensinnig! Ich interessiere mich für die Worte, die uns verbinden, die uns spalten, die sich unbemerkt verselbstständigen, sich aufblasen zur unanfechtbaren Wahrheit, bis sie eines Tages platzen. Worte sind das Fundament unserer gemeinsamen Wirklichkeit. Ich will dieses Fundament auseinandernehmen und sehen, was dahinter ist.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.