Angelehnt an die Chronik (2003) von Franz Henkel (1919-2011) beschreibt vorliegende Publikation das schwäbische Bauerndorf Osterberg im Landkreis Neu-Ulm, das zum Regierungsbezirk Schwaben gehört. Von etwa 500 n. Chr. bis heute beschreibt dieses Buch hier die Herrschaftsgeschichte von Osterberg, das Aufkommen und Verschwinden der Judengemeinde im 19. Jahrhundert, Henkel listet Hausnummern, Strassenbezeichnungen und Grabsteinin-schriften penibel genau auf, bis dahin, dass uns hier frühe Textauszüge noch im damaligen Wortlaut offeriert werden, und gibt so ein Gesamtbild, wie etwa nicht nur das Berufsbild einer Hebamme definiert wurde, sondern auch, mit welchen Ansprüchen etwa Adelige oder auch Pfarrer rangen, wenn es um die Sicherstellung eigener Einkünfte und der eigenen Existenz geht.
Franz Henkel (1919-2011) war ein waschechter Osterberger, und Sohn eines Schreiners, nach seiner Schulzeit (1925) verbrachte drei Jahre als Hütebub im Oberland bei Günzach. Beim Baron von Osterberg leistete er u. a. zu verrichtenden Wald- und Gartenarbeiten, nahm dann später im II. WK am Russland-Feldzug (1940) teil, wo er auch verwundet wurde. Dadurch erlebte er 2 Jahre Kriegsgefangenschaft auf der Halbinsel Krim. Als Kriegsheimkehrer [Henkel war in russischer Kriegsge-fangenschaft] rang er wie viele anderen, mit den Problemen des damaligen wirtschaftlichen Neuanfangs und fand schliesslich eine Stelle als Rechner bei der Raiffeisenbank Osterberg 1947, engagierte sich für den örtlichen Aufbau der damals örtlichen Bank, und übernahm in späteren Jahren sogar die dortige Leitung. Im Rentenalter beschäftigte er sich zunehmend mit seiner Leidenschaft zur Heimatgeschichte von Osterberg, sowie der örtlichen Judengeschichte, die die bäuerliche Ortschaft ebenfalls im 19. Jh. sehr geprägt hat.
Anton Zanker (Hrsg.)
Anton Zanker ursprünglich aus Pless, hat 2017 Henkels Chronik zum ersten Mal gelesen, als es um die Umsetzung an der eigenen Chronik des früheren Lehrers Gänsler zu Pless aus dem Jahre 1935 ging. Das Suchen nach Zusammenhängen von umliegenden Dörfern stand damals im Vordergrund. Als Herausgeber heimatgeschichtlicher, - oftmals auch vergriffener früherer Publikationen - setzt er sich für den Erhalt von Geschichtlichem und Heimatkundlichen ein. Er hat dazu verschiedene Bücher veröffentlicht, die sich mit der Illerregion und deren Vergangenheit beschäftigen, darunter etwa die »Die Illerflösserei« oder »Die Geschichte des Illertals« von Ferdinand Eggmann aus dem Jahre 1862 oder die Chronik »Tüssen« von Anton Kanz aus dem Jahre 1911.
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