"Ein Gaunerstückchen, äußerst frech und raffiniert ausgesonnen und verwegen in Szene gesetzt, daher erst viel später als ein solches erkannt, brachte gestern die Gemüter der Stadt Cöpenick in Aufregung. […] Wenn man bedenkt, dass es einem geriebenen Hochstapler, der sich in eine Offiziersuniform gesteckt, gelungen ist, zwölf Soldaten auf ihrem Wege von der Wache nach der Kaserne in Berlin anzuhalten und auf seinen bloßen Befehl hin nach Cöpenick zu dirigieren, dort das Rathaus zu besetzen, den Bürgermeister, Oberstadtsekretär und Stadtkassenrendanten festzunehmen und dann mit der »beschlagnahmten« Kasse unbehelligt zu entkommen, so kann man sich eines Kopfschüttelns nicht erwehren." – Cöpenicker Tageblatt vom 17. Oktober 1906
Friedrich Wilhelm Voigt (1849 – 1922), ein aus Ostpreußen stammender Schuhmacher, drang am 16. Oktober 1906 als Hauptmann verkleidet mit einem Trupp gutgläubiger Soldaten in das Rathaus der Stadt Cöpenick ein, verhaftete den Bürgermeister und raubte die Stadtkasse, was als »Köpenickiade« bekannt wurde.
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