Schlagworte: Identität Schöpfung Gott, Selbstfindung im Kontext von Religion, Memoiren mit Glaubensfragen und Glaubenszweifel, religiöse Autobiografie mit philosophischem Tiefgang, autobiografisch-philosophische Gottesreflexion
Bekenntnis eines Rebellen Wann ich angefangen habe, ein Rebell zu sein, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich es immer noch bin. Als ich Gott verfluchte, war ich acht Jahre alt. Mit dem Rücken an der sonnenwarmen Gartenmauer und den Barfüßen in der ausgetrockneten Kandel wütete ich zornig hinauf zu dem Gott, der nicht den Mut hatte sich zu zeigen. Ich wollte ihn provozieren, den Opa mit dem wallenden Haar und dem weißen ehrfurchtheischenden Bart, ihm klar machen, dass ich nicht willig war, seine Allmacht anzuerkennen, bevor er sie durch eine gerechte Allmachtstat offenbarte. Ich hätte es hingenommen, wenn er mich, den rebellischen Wicht, mit seinem göttlichen Blitz zu einem Häufchen Asche zerbröselt hätte, war aber sicher, dass dies nicht geschehen würde, denn an seiner Allmacht zweifelte ich sehr. Trotzdem wollte ich ihn zwingen, sich als Machtmonster zu zeigen, falls er es denn war, die Verantwortung zu tragen für die Ungerechtigkeiten, die er mir angetan hatte, und überhaupt für alle Ungerechtigkeiten dieser Welt. Er zerschmetterte mich nicht. Das war mein Glück und Unglück zugleich. Denn wenn Gott nicht allmächtig war, konnte er auch die Ungerechtigkeiten der Welt nicht verhindern. An dieser Erkenntnis kann ein Achtjähriger verzweifeln.
Gebhard Xaver Bock ist ein neugierig suchender und auch ein nachdenklich kritischer Mensch. Die letzten Kriegsjahre und eine sehr karge Kindheit haben Spuren hinterlassen. Nach einer Lehre zum Technischen Zeichner und anschließender autodidaktischer Weiterbildung prägten die Planung und Berechnung von regelbaren Maschinenantrieben sein berufliches Leben. Mit sechzig Jahren begann er zu schreiben und hat inzwischen mehrere Bücher veröffentlicht.
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