Waffen-Anatomie: Das Mauser Sturmgewehr 45 (Gerät 06H) beleuchtet die Entwicklung einer der fortschrittlichsten deutschen Waffen des Zweiten Weltkriegs. In einer Zeit massiver Ressourcenknappheit entwickelte Mauser in Oberndorf ein Selbstladegewehr, das sich konstruktiv radikal von bisherigen Entwürfen abhob. Das Gerät 06H verzichtete auf das aufwendige Gasdrucksystem des Sturmgewehrs 44 und nutzte stattdessen einen walzenübersetzten Masseverschluss - eine vereinfachte, robuste Lösung mit erheblichen Vorteilen für die Serienfertigung. Die Waffe markierte einen weiteren Wendepunkt in der deutschen Rüstungsproduktion: Reduktion der Bauteile, Einsatz verfügbarer Stähle, ein vereinfachtes Gehäuse aus gepresstem Blech und ein völlig neuartiges Verschluss-System machten das Gerät 06H zu einem Paradebeispiel für ingenieurtechnische Innovation unter Kriegsbedingungen. Das Buch dokumentiert diese Entwicklung in acht Kapiteln. Es beschreibt die Rolle der Firma Mauser im deutschen Rüstungssystem, die Organisation der Waffenbeschaffung und die Entstehung des Gerät 06H von frühen Vorläufern bis zur Serienreife. Ein Kapitel widmet sich detailliert dem technischen Aufbau und dem Wirkprinzip des Walzenverschlusses. Der umfangreiche Zeichnungsteil mit sämtlichen erhaltenen Konstruktionsplänen bildet das Herzstück der Analyse - ergänzt um Maßangaben, Materialien und Toleranzen. Weitere Abschnitte behandeln Fertigungsmethoden, technische Bewertung und die Wirkungsgeschichte nach 1945. Die Nachkriegskarrieren der beteiligten Konstrukteure, insbesondere ihre Rolle bei CETME und Heckler & Koch, zeigen die nachhaltige Bedeutung des Gerät 06H für spätere Waffenentwicklungen wie das G 3 der Bundeswehr. Zahlreiche Abbildungen, Zeichnungen und Quellen ergänzen die Darstellung. Das Werk richtet sich an Fachhistoriker, Waffentechniker, Ingenieurinnen sowie Sammlerinnen mit Interesse an historischer Wehrtechnik. Es basiert auf originalen Mauser-Dokumenten und legt besonderen Wert auf technische Präzision und historische Einordnung.
Alexander Geckeler ist studierter Kommunikationswirt und ausgebildeter Feinmechaniker. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit historischen Schusswaffen. Während seiner beruflichen Ausbildung sammelte er Einblicke sowie praktische Erfahrungen bei der Herstellung und der Entwicklung von militärischen Kleinwaffen. Der aktive Sportschütze und Wiederlader arbeitet in seiner Freizeit u.a. an der Rekonstruktion historisch interessanter Handfeuerwaffen, die er als nichtschussfähige Ausstellungsmodelle nachbaut. Er publiziert regelmäßig zu Waffentechnik und -geschichte, unter anderem für das Deutsche Waffenjournal (DWJ) und ist ehrenamtlicher Redaktionsvorsitzender der Verbandszeitschrift »Waffenfreund« des Verbands für Waffentechnik und -geschichte e.V. (VdW).
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.