Die von Katja Nadler angestellte Untersuchung zu „Verdi und das Fremde“ ist eine der wenigen Arbeiten, die sich in einer leicht verständlichen Wissenschaftssprache und doch unterlegt mit solide recherchiertem Faktenmaterial mitteilt. Sie dient damit nicht nur den Kennern im engsten wissenschaftlichen Rahmen als Information, sondern vor allem denen, die sich aus einem weiteren Interesse heraus mit Themen der historischen und aktuellen Aufführungspraxis bis hin zur Sozialgeschichte Mitteleuropas im Allgemeinen auseinandersetzen. Aussenseiterrollen in Verdis Opern stellen in diesem Zusammenhang eine Parallele zum „Fremden“ in der Lebenswelt zu Zeiten Verdis dar, die sich nicht linear, sondern vielschichtig und oft widersprüchlich entwickelten. In einer Zeit, in der das Fremde in jedweder Gesellschaft zur Alltäglichkeit wird und zugleich streng stereotypisiert zu sein scheint, sind sowohl Thema als auch Forschungsansatz von aktueller Bedeutung für die weitere Entwicklung der Musikwissenschaft.
Katja Nadler studierte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Musikwissenschaft und Musikpädagogik mit Hauptfach Gesang. Ihr Interesse für die Oper wurde früh geweckt und schlägt sich in zahlreichen praktischen und wissenschaftlichen Unternehmungen nieder, die über den Rahmen traditioneller Rezeption hinausgehen. Soziale Aspekte und deren Interpretation in kulturell diversen Kontexten spielen stets eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit.
Gisa Jähnichen (Hrsg.)
Gisa Jähnichen, ecomusicologist, currently working at Shanghai Conservatory of Music and being an IASA ambassador engaged in audiovisual archiving around the globe, especially in Asia.
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