Wem Tiere am Herzen liegen, muß eine vegane Welt wollen: eine Welt, in der Tiere nicht mehr deshalb gequält und getötet werden, damit die Menschen ihr Fleisch, ihre Milch, ihre Eier, ihr Fell usw. konsumieren oder nutzen können. Haupthindernis für eine vegane Welt sind die Veganer selbst, genauer: die „Religions-Veganer“. Ihnen geht es in Wirklichkeit nicht mehr primär um die Tiere, sondern um das eigene psychische Gleichgewicht. Für „Religions-Veganer“ ist Veganismus identitätsstiftendes Merkmal, Vegansein Lebenshilfe und Ersatzreligion. Sobald ihre rigiden Vegan-Definitionen in Frage gestellt werden, reagieren „Religions-Veganer“ mit Aggressionen und Ängsten. Diese Veganer sind die Achillesferse der Tierrechtsbewegung.
Helmut F. Kaplan, geboren 1952, ist Philosoph und Autor und lebt in Salzburg. Er arbeitet hauptsächlich über Tierethik und Tierrechte. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher „Ich esse meine Freunde nicht“ und „Leichenschmaus“ (Neuauflage).
Der Tierrechte-Theoretiker Kaplan lebt nicht zu 100% vegan. Nun kann dieses 100%-Ziel faktisch kein vegan lebender Mensch erreichen, aber Kaplan steht dazu, ja er kokettiert damit, je nach Situation (etwa auf Reisen) auch eben "nur" vegetarisch zu essen. Seit beinahe 15 Jahren schon setzt er sich dazu mit veganen Hardlinern auseinander(...)
Vegan soll keine Religion sein
Kochen ohne KnochenMai 2014
Der Tierrechte-Theoretiker Kaplan lebt nicht zu 100% vegan. Nun kann dieses 100%-Ziel faktisch kein vegan lebender Mensch erreichen, aber Kaplan steht dazu, ja er kokettiert damit, je nach Situation (etwa auf Reisen) auch eben "nur" vegetarisch zu essen. Seit beinahe 15 Jahren schon setzt er sich dazu mit veganen Hardlinern auseinander(...)