Tubutsch

Tubutsch

Illustrationen von Oskar Kokoschka

Albert Ehrenstein

Klassiker & Lyrik

Hardcover

68 Seiten

ISBN-13: 9783966621410

Verlag: Boer

Erscheinungsdatum: 23.01.2023

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

Bewertung::
0%
28,00 €

inkl. MwSt. / portofrei

Ihr eigenes Buch!

Werden Sie Autor*in mit BoD und erfüllen Sie sich den Traum vom eigenen Buch und E-Book.

Mehr erfahren
Tubutsch beginnt mit seiner Selbstvorstellung und der Beschreibung seiner inneren Leere, die ihn aushöhlt. Anfangs beschreibt Tubutsch seine früheren Kontakte zu einem Schuster, einem Handelsvertreter für Füllfedern, einem Doktor der Philosophie und einem Huterer, die inzwischen abgebrochen sind. Dafür versucht er, auf verschiedene Weise angesprochen zu werden, indem er in Glacéhandschuhen seine Wurst ißt, einem Kristallölverkäufer die Tür öffnet und schreienden Knaben ihre Ware abkauft. Weil diese Annäherungsversuche scheitern, wird er zunehmend isoliert. Vor der zunehmenden Leere flüchtet Tubutsch sich dadurch, daß er eine Zeitreise ins Cambrium halluziniert, sich an vergangene (sexuelle) Ereignisse erinnert, Gespräche mit seinem Stiefelknecht Philipp führt und in Rollenspielen sich in tragische Helden versetzt. Außerdem pflegt er zu Tieren eine besondere Beziehung. So werden ihm die Tode der Fliegen Pollak und der Zwergbulldogge Schnudi zu einschneidenden Momenten. Nachdem der Jude Ahasver die Zwergbulldogge erschießt, weil sie sich unaufhörlich im Kreis drehte, überlegt Tubutsch, Selbstmord zu begehen. Von diesem Vorhaben läßt er sich jedoch ablenken, als er bemerkt, daß in einem Geschäft neuerdings Dalmatinerweine angeboten werden. Er endet, womit er angefangen hat: Mit der Nennung seines Namens.
Albert Ehrenstein

Albert Ehrenstein

Albert Ehrenstein (1886-1950) wurde als Sohn ungarischer Juden in Wien geboren. Der Ehrgeiz seiner Mutter sorgte dafür, daß Ehrenstein das Wiener Piaristengymnasium besuchen konnte, wo er unter antisemitischen Anfeindungen zu leiden hatte. Von 1905 bis 1910 studierte er an der Universität Wien Geschichte und Philosophie und schloß 1910 mit der Promotion ab. Von der Literatur begeistert, veröffentlichte er 1910 in Karl Kraus Fackel das Gedicht »Wanderers Lied«, das ihn über Nacht bekannt machte. 1911 erschien Ehrensteins Erzählung »Tubutsch« mit Illustrationen seines Freundes Oskar Kokoschka. Schnell wurde Ehrenstein zu einer der wichtigsten Stimmen des Expressionismus und stand in engem Kontakt zu Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn und Franz Werfel. Während des Ersten Weltkriegs war Ehrenstein von Anfang an überzeugter Kriegsgegner, was er auch in einer Reihe von Artikeln und Gedichten klar artikulierte. Nach 1918 unterstützte er die Revolution in Deutschland. In den 1920er Jahren reiste er, unter anderem mit Kokoschka, durch Europa, nach Afrika, in den Nahen Osten und nach China. Er schrieb anschließend zahlreiche Nachdichtungen aus dem Chinesischen. Ende 1932 ging Ehrenstein in die Schweiz nach Brissago. 1933 wurden seine Bücher von den Nazis verbrannt. 1934 bereiste er die Sowjetunion. In der Schweiz war er als Ausländer von der Ausweisung nach Deutschland bedroht. Er nahm, um einer Auslieferung vorzubeugen, die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an. Schließlich ging er nach England zu seinem Bruder Carl, von dort nach Frankreich, bis er 1941 schließlich von Spanien aus in die USA ausreisen konnte. In New York erreichten andere Exilanten für ihn eine Aufenthaltsgenehmigung. Ehrenstein lernte Englisch, fand aber kein Auskommen und lebte von den Einkünften weniger Artikel, die er für die Zeitung Aufbau schrieb, und von Zuwendungen von George Grosz. 1949 kehrte er erst in die Schweiz, dann nach Deutschland zurück, fand jedoch keinen Verleger und kehrte schließlich enttäuscht nach New York zurück, wo er im April 1950 starb.

Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.

Eigene Bewertung schreiben
Bitte melden Sie sich hier an, um eine Rezension abzugeben.
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite