Die politischen und kulturellen Umwälzungen der Oktoberrevolution tragen apokalyptische Züge: Umwertung aller Werte findet statt, die Sonne wird in ihr Gegenteil verkehrt. Sogar das Intimste und Privateste eines Bürgers trägt schwarze Flecken wie ein härener Sack: "Mit schwarzer Liebe die Sonne ich befleckte!" Und dann kommt die nie endende Sowjetnacht und der Untergang der Sonne: "Der wilden Lust und somnambulen / Wird die Sonne schwarz nicht aufgehn." Schwarze Sonnengedichte der Endzeit, Gedichte des Exils, der Verbannung wie bei Ovid, prophetisch-poetische Vorahnungen und Zeichendeutungen an der Wand ... Diese Metamorphosen-Gedichte der TRISTIA, diese Mythen-Gedichte eines modernen Orpheus, versuche ich hier zu übertragen, zu übersetzen, nochmals nachzudichten. (Andreas A. Peters im Nachwort zu "Tristia")
Ossip Mandelstam, geb. 1891 in Warschau, starb 1938 in einem Arbeitslager nahe Wladiwostok, er war einer der bedeutendsten russischen Dichter des 20. Jahrhunderts und wichtigster Vertreter des Akmeismus.
Andreas Andrej Peters (Hrsg.)
Andreas Andrej Peters, Lyriker, Erzähler, Kinderbuchautor und Liedermacher, geb. 1958 in Tscheljabinsk-Ural (UdSSR), lebt und arbeitet in Laufen und Salzburg.
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