Der Zauber der Medien speist sich aus ihrem Geheimnis: Den Usern von heute sind Laptop, Smartphone oder Tablet eine Blackbox, die ihre Sinne im Bann hält und die Techniktricks im Inneren hinter einer opaken Oberfläche verbirgt. Doch solche Verzauberung ist nicht neu. Um ihr auf die Spur zu kommen, nähert sich dieses Buch der Mediengeschichte der Zauberei an der Schwelle zwischen magischem Moment und Ent-Täuschung. Nicht selten folgt einer geradezu übernatürlich wirkenden Zaubervorführung die wissenschaftliche Erklärung und Offenlegung ihrer Tricks. Ein solcher Akt der Entzauberung mag zwar magische Momente als faulen Zauber demaskieren. Er rückt dafür jedoch die Technologien der Täuschung ins Rampenlicht: Erst die Ausnutzung physikalischer Gesetze, das Konstruieren mechanischer Zauberapparate und das Spiel mit der Wahrnehmung der Zuschauer machen deren ,Verzauberung’ möglich. Sie erlaubt, die Frage nach Wissen, dem medialen Zugriff auf unsere Sinne und dem sinnlichen Zugriff auf unsere Welt erneut zu stellen.
Florian Sprenger ist Juniorprofessor für Medienkulturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er war Mitarbeiter am Digital Cultures Research Lab der Leuphana Universität Lüneburg und Visiting Scholar an der Stanford University. Bei Meson Press erschienen ist das Buch Politik der Mikroentscheidungen: Edward Snowden, Netzneutralität und die Architekturen des Internets (Lüneburg: Meson Press, 2015). Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Geschichte künstlicher Environments, Medientheorien digitaler Kulturen und Medien der Unmittelbarkeit.
Sebastian Vehlken
Sebastian Vehlken ist Medien- und Kulturwissenschaftler und Juniordirektor der DFG-Kollegforschergruppe Medienkulturen der Computersimulation an der Leuphana Universität Lüneburg. Er war Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität Wien, und an der Leuphana. 2014 war er Research Fellow am IFK Wien. Sein aktuelles Forschungsprojekt trägt den Titel Plutoniumwelten: Computersimulation und Kernkraft 1960–1980. Jüngst erschienen ist u.a. Neighborhood Technologies: Media and Mathematics of Dynamic Networks, hg. mit Tobias Harks (Zürich: Diaphanes, 2015).
Katja Müller-Helle
Katja Müller-Helle ist Postdoc in der Kollegforschergruppe BildEvidenz – Geschichte und Ästhetik an der Freien Universität Berlin. Sie forscht zur Theorie und Geschichte der Fotografie, zur Historiografie der Avantgarde und zu Verfahren der bildlichen Evidenzerzeugung. Aktuelle Veröffentlichungen: Zeitspeicher der Fotografie: Zukunftsbilder, 1860–1913 Paderborn: Fink, im Erscheinen); „The Past Future of Futurist Movement Photography,” in The Getty Research Journal 7 (2015): 109–23; „Stumme Zeugen: Fotografische Bildevidenz am Rand der Wahrscheinlichkeit,” in Zeitschrift für Medienwissenschaft 11, no. 2 (2014): 37–48; Blitzlicht, hg. mit Florian Sprenger (Zürich: Diaphanes, 2012).
Jan Müggenburg
Jan Müggenburg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kultur und Ästhtetik Digitaler Medien der Leuphana Universität Lüneburg. Er forscht und lehrt zur Geschichte des Computers, der Kybernetik und der Bionik. Zu seinen aktuellen Publikationen gehören: „Der Delfin als Medium: Formation und Imagination in John C. Lillys Kommunikationsexperimenten,” in Designing Thinking: Angewandte Imagination und Kreativität um 1960, ed. Claudia Mareis (Paderborn: Fink, 2016), 187–213 und „Clean by Nature: Lively Surfaces and the Holistic-Systemic Heritage of Contemporary Bionik,” communication +1, 3 (2014): Article 9.
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