Es gibt keine Gnade, auf die wir betend warten und hoffen müssen, sagt der Zen-Meister zu den katholischen Brüdern, denn Gott habe das Seine ja schon längst getan. Es gibt kein Königreich Gottes, das erst noch kommen müsse, sagt Jesus im Lukas- und im Thomasevangelium, es sei vielmehr schon inwendig in uns, in unserer Mitte und überall um uns herum. Spirituelle Praxis sollte sich nicht darin verlieren, uns, unsere Mitmenschen oder Umwelt erst noch nach einem Wunschbild zu verändern, sondern vielmehr unser Herz und alle unsere Sinne für eine Wirklichkeit öffnen, in der alles, was wir brauchen und je wirklich haben können, bereits da ist und sich gerade ereignet. Wir können aufhören zu rennen. Wir müssen nirgendwo mehr hin oder uns erst noch als würdig erweisen. Wir sind zuhause, das Leben steht mit offenen Armen bereit und wir können dort stets im Jetzt und Hier ankommen. All dies ereignet sich nicht irgendwann, sondern gerade jetzt. Das Jetzt ist ein unbekanntes Land voller Überraschungen. Es bildet das spirituelle Gegengewicht zu all dem »Du musst erst noch!« und »Ja, ich weiß!«. Im Jetzt genügt es, schlicht in Liebe da zu sein. In ihr sprudelt eine nie versiegende Quelle der Fülle, aus der wir empfangen, leben und weitergeben können. Aus ihr zu leben und nicht nur vom Brot allein, erfordert eine spirituelle Haltung, um die es in diesem Buch genauso gehen wird, wie um die möglichen Hindernisse, die wir in uns gegen die Teilhabe an jener Fülle errichtet haben.
Holger Heiten bildet national und international in Initiatischer Prozessbegleitung® sowie Council Facilitation aus. Er lehrt und praktiziert hauptsächlich in dem von ihm mitbegründeten Eschwege Institut sowie in dessen Weiterbildungsakademie Campus Peregrini, deren Leiter er ist. Seine zuversichtliche und zugewandte Art, durch Wandlungsprozesse zu begleiten, ist durch eine achtsame Haltung geprägt, die in den betroffenen Menschen eigene Souveränität, Verantwortlichkeit und Expertise erweckt. Sein psychologisches Fachwissen, sein Humor und Weltverständnis sowie sein Menschenbild münden in ein umfassendes Prozessverstehen, das auch Begriffe wie Mitte und Tiefe einlädt und wieder zu einem sinnvollen Bestandteil der Handlungsorientierung werden lässt. Holger Heiten, geboren 1966, ist Vater zweier Kinder, Dipl. Sozial Pädagoge und Gestalttherapeut. Er ist in der School of Lost Borders/Kalifornien bei Steven Foster & Meredith Little und bei Haiko & Verena Nitschke in Visionssuche-Leitung sowie als Council Trainer in der Ojai Foundation/ Kalifornien von Gigi Coyle und Marlow Hotchkiss ausgebildet worden. Infos zu Eschwege Institut und Campus Peregrini hier: www.eschwege-institut.de
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