Bei der Erschließung ausgewählter Objekte aus ethnologischen Sammlungen zu Sibirien soll mit diesem Katalog vor allem Einheimischen aus den Ursprungsgemeinschaften eine Stimme gegeben werden. In ihren Erzählungen vermitteln sie uns indigenes Wissen zur Herstellung, dem Gebrauch und der Bedeutung der Objekte. Daraus ergeben sich ethnologische Deutungen und überraschende Neueinschätzungen zur aktuellen Diskussion um die Rückführung von Sammlungsbeständen. Die Verknüpfung mit Filmmedien mit Hilfe von QR bietet anschauliche Einblicke in das kulturelle Umfeld der Objekte. Teile des Katalogs werden ebenfalls auf der Webseite mu-north.org gespiegelt. Auf diese Weise haben auch Mitglieder der Ursprungsgemeinschaften einfachen Zugang zu diesem wichtigen Teil ihres Kulturerbes, das über viele Museen der Welt verstreut ist.
Erich Kasten war an der FU Berlin, dem Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle und an verschiedenen Museen tätig. Als Ethnologe arbeitete er seit den 1980er Jahren bei den First Nations an der kanadischen Nordwestküste und bei indigenen Völker in Nordostsibirien. Dort führte er in Zusammenarbeit mit Einheimischen Projekte zu bedrohten Sprachen, zum Erhalt von indigenem ökologischem Wissen und von Kunst- und Handwerkstraditionen durch. Die Ergebnisse finden Verbreitung auch in Sibirien in Form von Ausstellungen, Publikationen und im Internet. Seit 2010 leitet er die von ihm gegründete Kulturstiftung Sibirien in Fürstenberg/Havel.
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