Spiritualität und Digitalisierung sind Phänomene unserer Lebenswirklichkeit. Während das Spirituelle den Menschen schon über viele Jahrtausende trägt, hat das Digitale erst im vergangenen Jahrhundert seine Wirkungskraft entfaltet. Heute ist mehr denn je die Lebenswelt des Menschen spirituell und digital durchdrungen. Spiritualität und Digitalisierung - beide können kaum unterschiedlicher sein. Was verbindet sie miteinander? Bestehen zwischen ihnen Wirkungskräfte, die sich gegenseitig beeinflussen und Veränderungen hervorbringen? Was bedeutet das für die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz? Wird eine neue Ethik gebraucht? Die vorliegenden Thesen gehen Fragen nach, die gedankliche Marker für einen Diskurs über Natur, Technik und Gesellschaft, Bewusstsein, bewusstes Sein und Seinsbewusstsein, Glauben, Meinen und Wissen, Denken und Intelligenz, Spirituelles und Digitales, Spiritualität und Digitalität, spirituelle Digitalität und digitale Spiritualität, Künstliche und Emotionale Intelligenz sowie über spirituellen und digitalen Humanismus setzen. Die zentrale These heißt: Die Spiritualität wird im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) immer mehr zu einem erforderlichen Regulativ, um Gefahren einer zügellosen Digitalisierung und KI-Entwicklung begegnen zu können. Die Verantwortung des Menschen für eine nachhaltige Zukunft wird als ethisches Prinzip angemahnt. Kann ein resonanter Humanismus ein Lösungsweg sein?
Hans-Jürgen Stöhr, Jg. 1949, lebt in Mecklenburg-Vorpommern. Er studierte 1968 - 1975 Philosophie und Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, diplomierte, wurde promoviert und habilitierte 1980 an der Universität Rostock. Bis 1991 war er an dieser Universität tätig, lehrte im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich das Fach Philosophie und leitete eine Forschungsgruppe sowie den interdisziplinären Arbeitskreis "Philosophie und Wissenschaften" an der Universität. 1992 verließ Hans-Jürgen Stöhr als Hochschuldozent die Universität und nahm 1993 eine freiberufliche Tätigkeit am Institut für ökosoziales Management mit den Schwerpunkten, Management, Kommunikation und Ethik auf. 2012 gründete der Philosoph in Rostock eine Philosophische Praxis. Sie hatte das Ziel, das Philosophieren aus dem Universitären auf die "Straße" für jene zu holen, die Lust und Freude am Philosophieren haben, jedoch keine Philosophen von Profession sind. Zur Philosophischen Praxis gehören heute neben der Beratung verschiedene öffentlich zugängliche Veranstaltungsformate. Die Vorbereitung und Durchführung der Rostocker Philosophischen Tage seit 2016 bilden dabei einen Schwerpunkt seiner außeruniversitären philosophischen Tätigkeit. Hans-Jürgen Stöhr publizierte während der Zeit seiner Philosophischen Praxis Bücher zu Themen über das Scheitern, Begegnungen, Alter(n) und Zeit. Er ist Vater von drei Söhnen.
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