Vielleicht ergeht es Ihnen beim Aufschlagen dieses Buches wie Hermann Hesse, der schrieb: »Die ganze bunte anschauliche Welt des alten Andersen war in meiner Erinnerung so wohl verwahrt und war so schön, dass ich mich wohl hütete, in späteren Jahren dieses Buch wieder aufzuschlagen. Ich dachte, dann geht es wie mit allen schönen Dingen aus der Kinderzeit, sie haben den Glanz verloren und sind zu Stroh und Papier geworden.« Aber es kam anders: »Aus der gefürchteten Enttäuschung war eine Freude und Bereicherung geworden.« Dieser Sammelband vereint die Andersen-Märchen, die in meiner Kindheit besonders starke Bilder hervorriefen: ein Hund mit Augen, so groß wie Teetassen, einer mit Augen, so groß wie Mühlräder, einer mit Augen, so groß wie ein Turm; der eitle Kaiser, der sich dem Volk ohne Kleider zeigt; die Prinzessin, die unter zwanzig Matratzen eine Erbse spürt; die Meerjungfrau, die sich aus Liebe zu einem Prinzen Beine wünscht; das Mädchen mit den Schwefelhölzchen, das sich in der kalten Neujahrsnacht wärmen will; das hässliche Entlein, das Andersens eigene Lebenserfahrung erzählt; oder der Wassertropfen aus einer Pfütze, in dem das Stadtleben der Menschenwelt erscheint. – Jan Müller Bekannte Illustratoren lassen die bunten Bilder der sieben beliebtesten Andersen-Märchen wieder auferstehen.
Hans Christian Andersen (1805-1875) kam in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Schusters und einer alkoholkranken Wäscherin zur Welt. Nach vergeblichen Versuchen, als Schauspieler oder Sänger ans Theater zu kommen, reiste er viel durch Europa und fand schließlich mit seinen Märchen Anerkennung, die ihn zum bekanntesten Dichter Dänemarks machten. Die Geschichte vom Glücks-Peter trägt autobiographische Züge des Autors und war ursprünglich als Märchen konzipiert. Der Aufstieg des armen Peter wird geradlinig und schicksalhaft geschildert. In der Rückschau auf sein Leben stellte Andersen fest, dass sich alles bei ihm künstlerisch zum Besten gefügt hatte. Wie ihm selbst bleibt auch Peter lediglich das Glück in der Liebe versagt.
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