Der phantastische Roman »Schule der Gedankenleser« spielt im realistischen Milieu heutiger Jugendlicher (2008). Protagonist ist der 17-jährige Gedankenleser Karol Kurtz. Er berichtet, wie die tot geglaubte Mutter ihn zum Ödipus des 21. Jahrhunderts werden lässt. Up-date des antiken Ödipus-Motivs in psychoanalytischer Sicht. Karol Kurtz, der Ich-Erzähler, ist »Emo«: Schwarze Klamotten, schwarze gefärbte Haare, schwarz geschminkte Augenhöhlen, Weltuntergangsstimmung. Außerdem ist er Fan des Schriftstellers Arno Schmidt, dessen »Verschreibkunst« Karol in seinem Bericht über den Gang der Ereignisse nachahmt und weiterentwickelt. Vor allem aber kann er Gedanken lesen … Lügenkönnen als Voraussetzung von sozialem Verhalten. Gedankenlesen nicht als technisches Problem, sondern als Problem, die »Hirnweise« eines anderen »lesen« und verstehen (»dechiffrieren«) zu können. Symbolik des Gedankenlesens: Gedankengänge (Bergwerk), Gedankengärten. Sprache (vor allem Schriftsprache) als Versteckspiel von meist sexuellen Nebenbedeutungen, die vielleicht die Hauptbedeutungen sind. Ich selbst habe Arno Schmidts »Schule der Atheisten« unmittelbar nach der Eröffnung 1972 besucht. Elternschutzvermerk: 2deutige Gedanken. Zweite, überarbeitete Auflage des 2013 zuerst erschienenen Romans.
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