Die Autobiografie des Juristen und Psychologen Gert Janssen enthält mehrere interessante Facetten: Er gehört noch zur Generation, die den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit erlebt hat, bei ihm findet sich die nicht alltägliche Kombination einer Tätigkeit als Volljurist mit einem Engagement in Psychologie und Psychotherapie, schließlich ist er ein Beispiel für eine Psychotherapie, die nicht nur Krankenbehandlung sein will, sondern auch den geistig-kulturellen Werdegang des Analysanden fördern möchte. Das Thema "Entwicklung der Persönlichkeit" ist das verbindende Element der Aufsätze und Vorträge des Autors. Sie dienen dem Verständnis der wertorientierten, geistig aktiven Persönlichkeit, der "Person" im Sinne der Philosophie. Neben dem Bezug auf Alfred Adlers Individualpsychologie werden Schriften von bedeutenden Psychiatern wie Ludwig Binswanger, Eugen Minkowski und Daniel Stern referiert. Von aktuellem Interesse ist schließlich der Vortrag über Ernst Cassirers Buch "Vom Mythus des Staates", in dem sich der Philosoph mit dem Versagen des Rechtsstaats im Nationalsozialismus auseinandersetzt.
Gert Janssen, geb. 1939, Dr. jur, Dr. phil., Jurist i.R. und Psychologe, langjähriger Mitarbeiter am Institut für Tiefenpsychologie, Gruppendynamik und Gruppentherapie (ITGG) Berlin; Promotion in Psychologie 1992 mit der Dissertation "Der Begriff der Sublimierung und seine Bedeutung für Erziehung und Psychotherapie".
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