Am Beispiel des Traumreiseziels Karibik werden Reisedarstellungen von Europäern hinsichtlich der Frage untersucht, welche Haltung sie fremder Kultur gegenüber einnehmen. Zeitlich spannt sich der Bogen von den Eroberern der Neuen Welt bis zu den Touristen von heute. Gegliedert eher nach systematischen als chronologischen Gesichtspunkten, befasst sich die Studie kapitelweise mit unterschiedlich motivierten Reisen und vergleicht so verschiedene Arten unterwegs zu sein wie die von Eroberern, Missionaren, Forschern, Abenteurern, Exilierten, Journalisten, geladenen Besuchern und Vergnügungstouristen. Bei der überwältigenden Mehrheit der untersuchten Autoren tritt - mehr oder weniger unverhohlen - ein Wille zur Bemächtigung und kulturellen Angleichung des Anderen hervor. Im Kontrast dazu springen Beispiele einer Minderheit von Kritikern und Gegnern der vorherrschenden Praxis umso mehr ins Auge, die darauf hinweisen, dass von Anfang an durchaus andere Formen von Kulturkontakt möglich waren.
Geboren 1953 in München, hat an der Freien Universität Berlin Romanistik und Amerikanistik studiert und über europäische Darstellungen von Kulturkontakten promoviert: Reisen in die Karibik: Wie sich Kontakt mit anderer Kultur in Reisebeschreibungen darstellt.
Gefördert von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Schwerpunktprogramms Das 'Fremde' und das 'Eigene' - Möglichkeiten und Probleme interkulturellen Verstehens, bearbeitete er von 1999-2001 am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin ein literaturwissenschaftliches Forschungsprojekt, das in einem komplementären Schritt den umgekehrten Blickwinkel analysierte: den karibischen Diskurs über Europa: Ernüchterndes Europa: Wie karibische Schriftsteller eine Adaptionsstrategie der Kreolisierung entwickeln
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