Die parlamentarische Demokratie ist womöglich die schwierigste und anstrengendste Staatsform, mit der man eine Gesellschaft wie die unsere durch das digitale Zeitalter lenken kann. Die politischen Strukturen und Prozesse in unserem Land sind hochkomplex, die individuellen Anforderungen unseres Gemeinwesens an die Politik sind es nicht weniger. Umweltschutz, EU-Haushalt, Mobilität, Pflege oder Bildung sind nur einige der brisanten Handlungsfelder, in denen der politische Diskurs permanent auf Hochtouren läuft. Mit ausgeklügelten Wort- und Zahlenspielereien versuchen die Vertreter der verschiedenen Ideologien die Deutungshoheit zu erlangen. Die Argumente werden dazu passend ins rechte oder linke Licht gerückt und die Omnipräsenz der Medien erzeugt daraus einen Overkill an Nachrichten, deren Halbwertszeit gefühlt nur noch wenige Sekunden beträgt. Diese besondere Form der Transparenz kann jedoch schnell überfordern und wollte ich meiner Rolle als mündiger Wähler noch gerecht werden, erschien mir eine etwas gründlichere Analyse der Topografie unserer politischen Landschaft mehr als angezeigt. Auf diesem Terrain kann man zwar schnell die Orientierung verlieren, doch auch Umwege erhöhen bekanntlich die Ortskenntnis. Vielleicht können Sie sogar einige meiner Wegmarkierungen für Ihre eigene politische Routenplanung verwenden. Wir treffen uns dann vor dem Wahllokal. Hoffentlich.
Wolfgang Rittinger, 1960 in München geboren, war viele Jahre in leitender Funktion bei einer deutschen Großbank tätig. In seinem neuen Buch beschäftigt er sich mit den Schwierigkeiten, sich als Normalbürger im politischen Universum noch zurechtzufinden.
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