Inzwischen werden in Deutschland jährlich mehr als 1,8 Milliarden Tagesdosen von sogenannten Antidepressiva verschrieben. Das ist achtmal so viel wie vor 30 Jahren und genug für die tägliche Behandlung von 5 Millionen Menschen. Sind auf einmal so viel mehr Menschen depressiv? Hat man ihre Probleme früher übersehen? Oder werden immer leichtere Fälle diagnostiziert? Zahlt sich die Werbung der Pharma-Industrie aus? Gleichzeitig nimmt die Kritik an der Wirksamkeit, der Abhängigkeitsgefahr und den Nebenwirkungen der Medikamente nicht ab.
"Perspektiven aus der Depressions-Epidemie" enthält 27 Schlaglichter auf das Thema aus dem Jahr 2017 bis heute. Stephan Schleim hat für Sie live mitverfolgt, wie immer mehr Probleme der Menschen in den medizinischen Bereich verschoben wurden. Verstehen Sie, wie Trauer zur psychiatrischen Krankheit erklärt wurde; wie Fachleute zu ihren Daten kommen und diese in der Öffentlichkeit verbreiten. Haben Depressionen eher biologische, psychische oder soziale Ursachen? Ist Burn-out dasselbe wie Nervenschwäche im 19. Jahrhundert? Ist es der Kapitalismus, der die Menschen krank macht? Und was sind überhaupt psychische Störungen und wer entscheidet darüber?
In den 27 Kapiteln von "Perspektiven aus der Depressions-Epidemie" hat Schleim bereits veröffentlichte und ganz neue Texte zusammengestellt. Damit werden Sie über die wichtigsten Themen zur psychischen Gesundheit informiert. "Was Depressionen sind und wie man sie behandelt" wird immer wichtiger: für Betroffene, Angehörige oder Bekannte von jemandem mit dieser heute so oft vergebenen Diagnose.
Stephan Schleim ist promovierter Kognitionswissenschaftler und Wissenschaftsphilosoph. Seit 20 Jahren informiert er die Öffentlichkeit über Entwicklungen in seinen Forschungsgebieten Psychologie, Psychiatrie und Hirnforschung. Er hat im Fach Psychologie über 5000 Studierende ausgebildet, zuletzt als Assoziierter Professor für theoretische Psychologie an der Universität Groningen (Niederlande). Davor war er Professor für Neurophilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Einem breiten Publikum ist er aus seinem Blog "Menschen-Bilder" (seit 2007), seinem Podcast "Verrücktland" und als häufiger Gast in nationalen wie internationalen Medien bekannt
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