Das Bändchen Perdido De Viaje enthält neben der Titelgeschichte, die in Nicaragua zwei Jahre nach der sandinistischen Revolution spielt, neun weitere Geschichten aus dem letzten Vierteljahrhundert. Perdido de viaje heißt in Lateinamerika sturzbetrunken, das sagt viel. Dann kommt eine doppelstöckige und gerade dadurch sehr friedfertige Schweiz vor (Schweiz mal zwei), ein wild gewordener Ferrari samt jugendlichem Lenker (Ferrari FF), es kommen eine Menge Schafe vor, der Käse, der aus ihrer Milch wird und die ihn in der Toskana aus den Eutern ziehen, "sardi-bastardi" (Schafe), weiter geben zwei Geldbeutel Einblick in ihre höchst eigentümlichen Blickwinkel und Empfindungen (Als wär‘s ein Stück von mir; Als wär ich ein Stück von ihm). Zu guter Letzt schildert Der Beruf eine nicht eben übliche Karriere und Der Apfel ein Ereignis, das nicht wirklich als Wilhelm Tell für die Schule taugt.
Martin Egidius (Aebli), 1953 in Basel geboren, wächst als ältester von drei Söhnen in Zürich auf. Nach dem Jurastudium an der Universität Zürich lebt er zwei Jahre in der Toskana und in Umbrien, wo er sich in Perugia an der Università Per Stranieri zum Sprachlehrer (Italienisch) weiterbildet. Erste größere schriftstellerische Arbeiten entstehen. Zurück in Zürich, unterrichtet er zunächst Italienisch, später Allgemeinbildung an Berufsschulen und danach Wirtschaft und Recht, Philosophie und Fremdsprachen an der Berufsmaturitätsschule in Zürich. Unmittelbar nach seinem Italienaufenthalt belegt er ab Herbst 1981 sechs Jahre lang an der Jazzschule Luzern Instrumentalunterricht in Saxofon und Klavier sowie Theorie (Harmonielehre und Rhythmik). Daneben spielt er als Saxofonist in zwei Jazzrockbands. Martin Egidius lebt in Herrliberg bei Zürich. Außer dem Roman Zu vorgerückter Stunde sind bei BoD der Roman Am Abgrund und der Erzählband Perdido De Viaje erschienen.
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