Der Sohn eines Schmieds, der Pfarrer wird; eine Justizkommissarin, die ihren eigenen Weg geht; ein Offizier und Grenzaufseher in den Fängen der Bürokratie; eine Gutsverwalterin aus Ravensberg in der Welt des Adels in Ostpreußen; der elternlose Sohn, der den Wandel von der Landwirtschaft zur industriellen Ruhrregion erlebt; der Soldat, der für Preußen gegen Dänemark und Bayern kämpft und als Eisenbahnrendant Karriere macht; und schließlich ein Buchhalter, der zum Finanzchef eines bedeutenden Autobauers wird und seinen Niedergang in der NS-Zeit erleidet. Die gründlich recherchierten Erlebnisse dieser Familie aus Minden-Ravensberg veranschaulichen die Entwicklung Preußens im Westen in der Zeit von 1750 bis 1950. Die genaue Beobachtung des familiären Alltags wird genutzt, um Geschichte aus der Sicht der Zeitgenossen nachvollziehen zu können. In den Alltagserfahrungen von gut einem Dutzend Personen spiegeln sich die großen und kleineren historischen Ereignisse in diesen rund zweihundert Jahren. Bestimmte Themen - wie etwa Schul- und Berufsausbildung, Kriegserfahrungen, Stellung der Frau, Krankheit und Tod oder wirtschaftlicher Umbruch - werden von jeder Generation neu und unterschiedlich erfahren. Auf diese Weise entsteht schließlich ein facettenreiches Bild des gesellschaftlichen Wandels.
Der Autor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Alltagsleben der Menschen in Westfalen. Das nun vorliegende Buch "Pastoren, Soldaten, Kaufleute ..." knüpft zeitlich an das Sachbuch "Alltag und Lebenswelt einer Bauernfamilie - Der Hof Rosenkötter in der Bauerschaft des Stifts Quernheim von der Frühen Neuzeit bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts" an.
Im November 1922 wandte sich August Rosenkötter der Familienforschung zu. Sie war Anfang des 20. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Steckenpferd, das auch in Vereinen und Verbänden institutionalisiert wurde. Dem Hobby ihres Vorfahren ist es wohl zu verdanken, dass in der Familie Rosenkötter viele historische Familienunterlagen zusammengetragen und über Jahrhunderte aufbewahrt wurden. (...)
November 2023
Im November 1922 wandte sich August
Rosenkötter der Familienforschung zu. Sie war Anfang des 20. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Steckenpferd, das auch in Vereinen und Verbänden institutionalisiert wurde. Dem Hobby ihres Vorfahren ist es wohl zu verdanken, dass in der Familie Rosenkötter viele historische Familienunterlagen zusammengetragen und über Jahrhunderte aufbewahrt wurden. (...)