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Ödön von Horvaths Roman >Der ewige Spießer< dramatisiert von Friedrich Wambsganz
Eine Sozielkomödie in gesellschaftskritischer Tendenz in 5 Akten
Paperback
74 Seiten
ISBN-13: 9783748105497
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 26.02.2019
Sprache: Deutsch
7,50 €
inkl. MwSt. / portofrei
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Mehr InfosZur Dramatisierung von Ödön von Horváths Roman „Der ewige Spießer“
Die auf 90 Min. Spielzeit in 5 Akten angelegte Bearbeitung legt die Intention im
Sinne Horváths auf die Definition des „Spießers“: simpel, vorteilsbewusst,
materialistisch, chauvinistisch, politisch anpassend. Sein Menschenbild sieht die
Männer als dominierend, die Frauen unterdrückt, abhängig, ausgeliefert. Darin
liegt ein großer Teil seiner Gesellschaftskritik an Deutschland und Österreich im
zweiten und dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Neuartig ist Horváths
satirische und typisierende Sprachverwendung, die der Entlarvung der
einseitigen Geschlechterrollen und zugleich der Charakteristik der Figuren
dient. Er scheut nicht derbe Ausdrucksweisen, aber er legt vorwiegend die
primitive Gesinnung hinter den Phrasen und feinen Redewendungen der
männlichen Hauptpersonen offen. Seine Optik lässt eine humoristische Sicht
auf die Menschen der einfachen Schichten erkennen und bewirkt beim
Zuschauer oft bejahendes Lachen und den angezielten Erkenntnisprozess über
Ungerechtigkeit und Sexismus. Die Figurationen und Gestaltungen Horváths
verwerten G. E. Lessings „Furcht und Mitleid“, Bertolt Brechts „Rationalisierung
durch Verfremdung“ und Carl Zuckmayers „satirischen Realismus“. Die
Veränderung der Gattungsform dieser Bearbeitung soll Ödön von Horváths
Doppeltalent als Erzähler und Dramatiker sowie seiner Errungenschaft als
Gestalter von „kritisch-humorvollen Zeitstücken“ gerecht werden, welche
hinsichtlich der psychologischen Analysefähigkeit weit über konventionelle
„Volksstücke“ hinausgehen. Der Schwerpunkt des 1930 erschienenen Romans
bleibt gewahrt: Durch die negativen Helden und deren zweideutiges Reden
wird der allgemeine Mangel an echten humanen und demokratischen Werten
bewusst gemacht. Im Werk „Der ewige Spießer“ über die 1929 vom Autor
tatsächlich durchgeführte Bahnreise zur Weltausstellung in Barcelona kommen
seine Themen und modernen Stilformen anhand der Hauptpersonen Alfons
Kobler (Gebrauchtwagenverkäufer), Graf Blanquez (Strizzi), Anna Pollinger
(arme Näherin), Rudolf Schmitz (Zeitungsredakteur aus Österreich), Rigmor
(deutsch-amerikanisches Partygirl), Kastner (Damen-Vermittler), Harry Priegler
(Eishockeyprofi) und Reithofer (Kellner und Gutmensch) voll zum Tragen.
Die auf 90 Min. Spielzeit in 5 Akten angelegte Bearbeitung legt die Intention im
Sinne Horváths auf die Definition des „Spießers“: simpel, vorteilsbewusst,
materialistisch, chauvinistisch, politisch anpassend. Sein Menschenbild sieht die
Männer als dominierend, die Frauen unterdrückt, abhängig, ausgeliefert. Darin
liegt ein großer Teil seiner Gesellschaftskritik an Deutschland und Österreich im
zweiten und dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Neuartig ist Horváths
satirische und typisierende Sprachverwendung, die der Entlarvung der
einseitigen Geschlechterrollen und zugleich der Charakteristik der Figuren
dient. Er scheut nicht derbe Ausdrucksweisen, aber er legt vorwiegend die
primitive Gesinnung hinter den Phrasen und feinen Redewendungen der
männlichen Hauptpersonen offen. Seine Optik lässt eine humoristische Sicht
auf die Menschen der einfachen Schichten erkennen und bewirkt beim
Zuschauer oft bejahendes Lachen und den angezielten Erkenntnisprozess über
Ungerechtigkeit und Sexismus. Die Figurationen und Gestaltungen Horváths
verwerten G. E. Lessings „Furcht und Mitleid“, Bertolt Brechts „Rationalisierung
durch Verfremdung“ und Carl Zuckmayers „satirischen Realismus“. Die
Veränderung der Gattungsform dieser Bearbeitung soll Ödön von Horváths
Doppeltalent als Erzähler und Dramatiker sowie seiner Errungenschaft als
Gestalter von „kritisch-humorvollen Zeitstücken“ gerecht werden, welche
hinsichtlich der psychologischen Analysefähigkeit weit über konventionelle
„Volksstücke“ hinausgehen. Der Schwerpunkt des 1930 erschienenen Romans
bleibt gewahrt: Durch die negativen Helden und deren zweideutiges Reden
wird der allgemeine Mangel an echten humanen und demokratischen Werten
bewusst gemacht. Im Werk „Der ewige Spießer“ über die 1929 vom Autor
tatsächlich durchgeführte Bahnreise zur Weltausstellung in Barcelona kommen
seine Themen und modernen Stilformen anhand der Hauptpersonen Alfons
Kobler (Gebrauchtwagenverkäufer), Graf Blanquez (Strizzi), Anna Pollinger
(arme Näherin), Rudolf Schmitz (Zeitungsredakteur aus Österreich), Rigmor
(deutsch-amerikanisches Partygirl), Kastner (Damen-Vermittler), Harry Priegler
(Eishockeyprofi) und Reithofer (Kellner und Gutmensch) voll zum Tragen.
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