Steuerehrlichkeit, Einkommensgerechtigkeit, Korruptionsbekämpfung, faire Preise – der Katalog moralischer Forderungen an die Wirtschaftsakteure wächst. Das Problem ist nur, dass sich in der Wirtschaft niemand wirklich für Moral interessiert. In den coolen systemtheoretischen Modellen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften spielen „die Menschen“ keine entscheidende Rolle. Die Systeme steuern sich von selbst. Moral und Ethik sind aber Ich-gebunden. Organisationen, in denen die Sachzwänge volatiler globaler Märkte für humanistische Werteorientierungen keinen Platz lassen, finden keine „ethischen Trägerelemente“ mehr vor.
H. Gerd Würzberg beschreibt in kurzen essayistischen Skizzen das Dilemma einer subjekt- und sinnentleerten Ökonomie, die nun plötzlich die überbordenden ethischen Probleme der Menschheit lösen soll.
Prof. Dr. H. Gerd Würzberg lehrt Kommunikations- und Medientheorie. Er begleitet seit 25 Jahren als Berater die Kulturentwicklung von Unternehmen – vom DAX-Konzern bis zur Regionalbank.
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