Unser Kind ist schwerhörig! Na und? Trotzdem wird es später einmal ein selbständiges und vor allem selbstbestimmtes Leben führen können. Zu dieser Erkenntnis sind wir gekommen, nachdem wir den ersten Schock über die Diagnose „an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit“, die wir für unser eben erst geborenes zweites Kind erhielten, überstanden hatten. Dass es mit der Selbstbestimmung nicht so einfach ist, wenn man ein Kind mit einer Behinderung hat, erfuhren wir recht schnell. Plötzlich waren es andere, die nur noch wissen wollten, was für unser Kind gut sein sollte. Insbesondere als unser Sohn ins Schulalter kam, schienen wir alle Rechte über sein Wohl entscheiden zu dürfen, endgültig verloren zu haben – es wurde von Ämtern und Fachleuten für ihn bestimmt, weil natürlich nur sie seine Lage am besten einschätzen könnten. Da wir Eltern dies anders sehen und uns unermüdlich für das eingesetzt haben, was wir für das Beste für unseren Sohn empfanden, entwickelte sich seine Grundschulzeit für uns vom Schulalltag zum Alltagskrimi. Warum habe ich unsere Geschichte aufgeschrieben? Zum einen war es die Summe an unglaublichen Begebenheiten und Vorfällen, die am Ende nahezu jeden Schultag prägten. Zum anderen, weil wir nicht allein waren, sondern Menschen hatten, die an unseren Weg, besonders aber an unser Kind geglaubt haben. Wir blicken auf eine der bewegendsten Zeiten als Familie zurück, aber dennoch eine, deren Herausforderungen wir immer wieder annehmen würden.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.