Die Nachkriegszeit in der Enge eines Bauerndorfs, wo Menschen mit allerlei Schicksalen und jeglicher Couleur zusammenkommen und zusammenstoßen, wird plastisch geschildert. In der Trümmerwüste der nahen Stadt symbolisiert der unzerstörte Dom physischen und geistigen Überlebenswillen. Zwei junge Menschen stehen im Zentrum des Romans. Ein Mistelstrauß hat sie zusammengebracht, aber Misteln sind Zauberkraut. Die fast unbeirrbare Kirchentreue der Frau ist für den Mann schwer zu ertragen und nach zwei Jahren zerbricht die Beziehung, aber nur scheinbar ... Der Ich-Erzähler lässt das Geschehen aus der Erinnerung neu entstehen und betrachtet dabei kritisch seine eigenen Verhaltensweisen.
Vinzenz Erath (1906 - 1976) Schwarzwälder Bauernsohn; katholisch; Internatsschüler; Abitur 1926; 3 Semester katholische Theologie, weitere Semester Philologie und Philosophie. Soldat (1939 - 1945); Kriegsgefangenschaft; Waldarbeiter (1946 - 1950); freier Schriftsteller ab 1951. Gleich der erste Roman, ″Größer als des Menschen Herz″ (1951), war ein ganz großer Erfolg. Vinzenz Erath erzählt - weitgehend autobiografisch - die Kindheit des Florian Rainer im anbrechenden 20. Jahrhundert. Die nächsten Bände, ″Das blinde Spiel″ (1954) und ″So hoch der Himmel″ (1962), schildern die Schulzeit und die Jahre bis 1939. ″Zwischen Staub und Sternen″ erzählt die Kriegsgefangenschaft. ″So zünden die Väter das Feuer an″ ist ein eigenständiger heiterer Roman. ″Misteln im Schnee″ ist ein Manuskript aus Eraths Nachlass, das 2007 erstmals in Druck geht. Vinzenz Erath setzt sich durchgängig - in unterschiedlicher Intensität - kritisch mit dem Katholizismus auseinander
Vinzenz Eraths Nachlass dringt in eine andere Wirklichkeit vor
Schwarzwälder Bote
November 2007
Für einen Leser, der seine Erwartungen vom bieder-realistischen Herkommen freimacht, enthüllen sich die "Misteln im Schnee" als Eraths kühnster und eigenwilligster, geheimnisvollster und tiefsinnigster Roman.
Vinzenz Eraths Nachlass dringt in eine andere Wirklichkeit vor
Schwarzwälder BoteNovember 2007
Für einen Leser, der seine Erwartungen vom bieder-realistischen Herkommen freimacht, enthüllen sich die "Misteln im Schnee" als Eraths kühnster und eigenwilligster, geheimnisvollster und tiefsinnigster Roman.