Beginn eines Alptraums: Erwin Neustädter wird am 24.April 1961 verhaftet und im berüchtigten Untersuchungsgefängnis des rumänischen Geheimdienstes „Securitate“ in Kronstadt eingekerkert. "Ich fahre aus dem Schlaf. Etwas hat an meine Schulter gestoßen und dabei geklirrt. Hart, metallisch, dicht an meinem Ohr. Neben mir ragt ein Schatten vor einem schwach erhellten Rechteck. Der Schatten sagt etwas, aber was? Ich bin noch ganz benommen, tauche langsam auf aus abgrundtiefem Schlaf, klamm vor Kälte. Was will diese Erscheinung von mir? Wo bin ich überhaupt, und wie bin ich her geraten? Durch den Dämmer der Betäubung blitzt Bild um Bild, ein Film zuckender Szenen rast durch das müde Gehirn.“ In seinem Erlebnisbericht schildert Erwin Neustädter die "Auswirkungen einer Zellenwelt auf andere Individuen und auf die zwischenmenschlichen Beziehungen" und gewährt damit einen Einblick in ein System von Bespitzelung, Rechtsverdrehung, politisch motivierter Hetze und Ausschaltung Andersdenkender im kommunistisch regierten Rumänien: Bedrückend, drastisch, ungeschönt, "nichts ist erfunden, alles ist erlebt".
Erwin Neustädter, Dr.phil., siebenbürgischer Dichter und Schriftsteller, geb. am 1. Juni 1897 in Tartlau (rum. Prejmer) in Siebenbürgen, gest. am 4. Mai 1992 in Kaufbeuren/ Deutschland.
Klaus-Ortwin Galter (Hrsg.)
OStR Mag. Klaus-Ortwin Galter, geb.am 18. Mai 1956 in Jaad, Siebenbürgen, derzeit evangelischer Pfarrer in Linz-Dornach in Österreich.
Erwin Neustädter: "Nichts ist erfunden, alles ist erlebt ..."
Siebenbürgische Zeitung
Januar 2016
Aus dem Nachlass Erwin Neustädters (1897-1992) hat dessen Enkel Klaus-Ortwin Galter die Erinnerungen des Schriftstellers an seine Haftjahre zwischen 1961 bis zur Begnadigung 1963 unter dem Titel „Mensch in der Zelle. Ein Erlebnisbericht“, bearbeitet vom Publizisten Georg Aescht, herausgebracht. Das Buch ist ein weiteres Zeitdokument für die Geschichte des Kommunismus in Rumänien und dessen Umgang mit bestimmten Menschengruppen, besonders mit seinen Intellektuellen.
Erwin Neustädter: "Nichts ist erfunden, alles ist erlebt ..."
Siebenbürgische ZeitungJanuar 2016
Aus dem Nachlass Erwin Neustädters (1897-1992) hat dessen Enkel Klaus-Ortwin Galter die Erinnerungen des Schriftstellers an seine Haftjahre
zwischen 1961 bis zur Begnadigung 1963 unter dem Titel „Mensch in der Zelle. Ein Erlebnisbericht“, bearbeitet vom Publizisten Georg Aescht, herausgebracht.
Das Buch ist ein weiteres Zeitdokument für die Geschichte des Kommunismus in Rumänien und dessen Umgang mit bestimmten Menschengruppen,
besonders mit seinen Intellektuellen.