Lisbeth hatte einen Traum. Sie wollte groß hinaus, eine kultivierte Dame werden. Das war nicht so einfach in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Moralvorstellungen waren streng und eine eigene berufliche Karriere für die meisten Frauen weder erreichbar noch vorstellbar. Aber Lisbeth meinte, in Kurt den Mann gefunden zu haben, der sie aus dem engen Milieu ihres Elternhauses entführen würde. Zunächst schien auch alles ganz nach ihren Wünschen zu verlaufen. Aber diese Ehe entwickelte sich anders als sie es sich erträumt hatte. Kurt zeigte mehr Interesse an der gemeinsamen Tochter als an seiner Frau. Aber Lisbeth wollte sich dadurch ihren Traum nicht zerstören lassen. Es würde schon alles nicht so schlimm sein, wenn man nur darüber schweigen würde. Sie schottete sich von der Welt ab, zog sich in eine Traumwelt zurück und meinte, in der Tochter doch noch ihre eigenen Wünsche wahr werden lassen zu können.
Sabine Bomeier ist freie Autorin, nachdem sie für die Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Bereichen der Politik verantwortlich war. Die 63-Jährige fühlt sich nicht zu alt, um nach einem bewegten Leben immer noch viele Pläne zu haben.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.