Lina kommt 1905 als Tochter eines Kleinbauern im Willinger Upland zur Welt. Kurz nach Ende des ersten Weltkriegs stirbt ihre Mutter an der Spanischen Grippe. Damit endet Linas Kindheit abrupt. Obwohl sie im letzten Jahr zur Schule geht, wird sie in die Rolle der Hausfrau gedrängt. Als der Vater erneut heiratet, vermittelt er seine Tochter als Magd an einen Landwirt, dessen Hof zwei Stunden strammen Fußmarschs entfernt liegt. Die Vierzehnjährige läuft alltäglich in den frühen Morgenstunden los, verrichtet ihre Arbeit und kehrt abends erschöpft nach Hause zurück. Das entbindet sie nicht von zusätzlichen häuslichen Pflichten. Die Stadt lockt junge Arbeitswillige mit besseren Verdienst-möglichkeiten. Einundzwanzigjährig zieht Lina ins Ruhrgebiet nach Essen, wird im Haushalt einer bürgerlichen Familie ange-stellt. Sie lernt Karl kennen, heiratet ihn und zieht zu ihm. Ihr Leben bleibt hart, aber es erhält auch schöne neue Seiten. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus. Die Angst um Mann und Kinder, Hab und Gut, wird zum ständigen Begleiter. Als die Amerikaner Essen im April 1945 besetzen, scheint das Schlimmste überstanden. Doch das Leben hält für Lina einen tragischen Schicksalsschlag bereit ...
Der Autor Klaus Heimann hat neben zahlreichen Krimis mit "Ich glaube nicht, dass Ihr diese Zeilen erhalten werdet" schon einen historischen Roman veröffentlicht, bei dem ihn Briefe seines Vaters und Großvaters während des Zweiten Weltkriegs inspirierten. Heimanns Heimat ist das Ruhrgebiet, er lebt in Essen-Haarzopf wie seine El-tern und Großeltern. "Lina" ist eine literarische Annähe-rung an das Leben seiner Großmutter, die in den Zwanzigern das harte Leben als Magd mit dem vermeintlich leichteren eines Dienstmädchens in Essen tauschte.
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