"Das Schweigen lernte ich, aber die Stadt brüllt. Sie brüllt, auch wenn niemand zuhört. Auch wenn ich nicht mehr spreche, schreit sie aus vergessenen Kehlen. Der Asphalt hämmert wie ein Herz aus Stahl. Die Autoreifen kreischen wie gefolterte Tiere. Und über all dem liegt ein zäher Teppich aus unsteter Musik, Werbung, Nachrichtenschnipseln, Stimmen, Stimmen, Stimmen, jede mit einer Absicht, keiner mit einem Ohr."
Eine Novelle über das Schweigen inmitten des Lärms, über Träume, die an der Wirklichkeit zerschellen und über das seltene Glück, ein einziges Mal im Leben verstanden zu werden.
Elvin Karda, geboren 1996 in Berlin, ist Autorin mit krimtatarischen Wurzeln. Sie wuchs als älteste von drei Kindern in einer Arbeiterfamilie mit Migrationsgeschichte auf. Nach einer Ausbildung zur Malerin- und Lackiererin studierte sie Rechtswissenschaften.
Seit ihrer Jugend fotografiert sie analog und digital. Ihre Texte, beeinflusst von Literatur, Geschichte und Philosophie, kreisen um Fragen von Herkunft, Erinnerung, Identität und innerer Freiheit.
Mit leiser Intensität und einer Sprache, die präzise und zugleich offen bleibt, erkundet sie die Brüche und Übergänge des Menschlichen. Die Illustrationen zu dieser Novelle sind von ihr selbst gefertigt. Heute lebt sie mit ihrem Kind in Greifswald.
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