Körper machen Leute

Körper machen Leute

Zum Zusammenhang der gesellschaftlichen Wertestrukturen und des gegenwärtigen Fitness- und Körperkults

Martin Steinberg

Geistes-, Sozial- & Kulturwissenschaften

Paperback

172 Seiten

ISBN-13: 9783838646459

Verlag: Diplom.de

Erscheinungsdatum: 25.10.2001

Sprache: Deutsch

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Inhaltsangabe:Einleitung: 
Wie schlank ist gesund? — fragt der STERN [Nr. 20/Mai 2001] in 
einer Reportage über die ” Grenzen des Körperkults“, während der 
SPIEGEL [reporter Nr. 3/März 2001] über den ” Kilo-Krieg“ in Deutschland 
berichtet. Und auch das Fernsehen hat mit ” Abnehmen in Essen“ 
[WDR] bzw. ” Big Diet“ [RTL 2] zwei Formate in das Rennen um die 
höchsten Einschaltquoten geschickt, die sich mit der Lust und dem Frust 
am eigenen Körper befassen. Beim großen Finale des ” Arabella-Diät-Wettbewerbs“ 
[Pro 7] schlägt in der Talk-Show die Stunde der Wahrheit, 
wenn die sechs Kandidatinnen während der Sendung auf die Waage steigen 
müssen. 
Diese Beispiele ließen sich fortsetzen und sie zeigen, dass der Wunsch 
schlank zu sein mittlerweile nicht mehr nur die Frühjahrsausgaben diver- 
ser Frauenzeitschriften bestimmt, sondern zu einer öffentlichen Angelegenheit 
geworden ist. 
Zur gleichen Zeit verzeichnen Fitness-Studios einen regen Zulauf auch 
derer, die nicht darauf aus sind, ihr Körpergewicht zu reduzieren, sondern 
den einen oder anderen subjektiv empfundenen ” Makel“ an ihrem Körper 
zu bearbeiten. 
Diese Veröffentlichung des Körperthemas, verbunden mit einer öffentlichen 
Belohnung für den Verlust ” überflüssiger Pfunde“ hat mittlerweile 
zu der Einsicht geführt, dass auch ” Körper Leute machen“. Damit tritt 
das Ideal eines schlanken und sportlich durchtrainierten Körpers aus dem 
Schatten persönlicher Präferenzen in den Mittelpunkt des allgemeinen 
Interesses. 
Die vorliegende Arbeit soll Aufschluss darüber geben, inwieweit dieses 
Körperideal auf die gesellschaftlichen Wertestrukturen einwirkt und 
welche Konsequenzen drohen, wenn der soziale Wert eines Menschen 
tatsächlich immer deutlicher über seine Erscheinung, sein Körperbild 
bestimmt wird. Eine besondere Berücksichtigung 
erfährt in diesem Zusammenhang die Rolle des Sports; und zwar aus folgenden 
Gründen: Zum einen gibt es durch den Bodybuilding-Sport eine 
Tradition, ausschließlich unter dem Aspekt der Körperformung aktiv zu 
werden, die in der heutigen Fitness-Bewegung ihre Fortsetzung findet. 
Auf der anderen Seite gilt der Sport als wertevermittelnde und stabilisierende Institution, die für das Gemeinwesen unverzichtbare Leistungen 
erbringt.  
Der Sachlogik folgend beginnt diese Arbeit mit einem allgemeinen Überblick 
über die unterschiedlichsten Dimensionen moderner Körperlichkeit 
(Kapitel 2). In diesem Kapitel erfolgt neben einer einführenden Betrachtung 
der Merkmale […]
Martin Steinberg

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