Taneda Santoka war ein Wanderer ohne Ziel, ein Mönch ohne Tempel, ein Dichter ohne feste Form. Seine Haiku sind rau, unmittelbar und ungeschönt - wie das Leben selbst. Regen, der einen durchnässt. Wasser, das man trinkt. Einsamkeit, die keinen Trost sucht. Sein Stil ist karg, oft fragmentarisch, seine Worte wirken nicht komponiert, sondern hingeworfen - als hätte er sie auf der Straße verloren.
Santoka (1882-1940) führte ein unruhiges Leben, gezeichnet von Armut, Rastlosigkeit und Alkohol. Als er sich dem Zen-Buddhismus zuwandte, wurde er ein wandernder Bettelmönch. Ohne Plan, ohne festen Wohnsitz, aber mit unerschütterlicher Hingabe an den Moment schrieb er weiter. Seine Haiku folgen keiner strengen Form, sondern treiben wie er selbst ziellos durch die Welt.
Diese Gedichte sind körperlich, verzweifelt, lakonisch - und doch liegt in ihnen eine fast magische Präsenz. Sie halten nichts fest, sie deuten nichts aus, sie lassen sich einfach sein. Wer sie liest, wird nicht nur Worte finden, sondern eine Haltung zum Leben: das Gehen ohne Ziel, das Annehmen des Unvermeidlichen, das Staunen über das Kleine.
Gehen, Trinken, Zen
250 Haiku, Tagebucheinträge und Zitate von Taneda Santoka. Herausgegeben und neu übersetzt von Lenny Löwenstern.
Taneda Santoka (1882-1940) war ein japanischer Dichter und Wandermönch, bekannt für seine freien Haiku, die oft ohne starre Form und Silbenzahl auskommen. Geprägt von einem unruhigen Leben voller persönlicher Krisen, Alkoholismus und Armut, wandte er sich dem Zen-Buddhismus zu und lebte als wandernder Bettelmönch.
Einer, der das Leben nimmt, wie es kommt - oft rau, oft ironisch, aber immer echt. Das war Taneda Santoka. Kein sanftmütiger Zen-Dichter, sondern ein Grenzgänger mit Witz und Tiefgang. Einer, der sich verweigerte, vor allem der Arbeit. Was er liebte, war das Haiku, das Gehen - und der Schnaps.
Santoka war ein wandernder Poet, der sich den Konventionen entzog. Seine Gedichte erscheinen mitunter wie unter grellem Licht, die Wörter beinahe seziert, die Struktur skelettiert und auf das Äußerste reduziert. Das kann kalt wirken, aber nur auf den flüchtigen Blick. Dahinter steckt eine tiefe Verbindung zur Einfachheit und Direktheit, die sich in seinem Werk an vielen Stellen findet. Er schrieb keine traditionellen Haiku mehr, sondern stand an der Schwelle zur Moderne.
Lenny Löwenstern (Hrsg.)
Lenny Löwenstern ist Schriftsteller, Sachbuchautor und Übersetzer.
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