Eine fiktive Deutschlandreise vom April 2019, auf der neue Erkenntnisse über die Geschichte der seit etwa 1860 in hundertmillionenfacher Stückzahl in die USA exportierten deutschen Mundharmonika gewonnen werden. Besucht werden Frankfurt, Stuttgart-Hohenheim, Trossingen, Markneukirchen, Weimar und Berlin. Die Reisenden sind der 70-jährige, aus Deutschland stammende, emeritierte Collegeprofessor Walter und James, ein 25-jähriger Afroamerikaner mit MBA-Abschluss und einem Berg Schulden, der von seinem Großvater eine Mundharmonikasammlung geerbt hat. Direkt nach der Ankunft verliebt sich James in Karin, eine Afrodeutsche. Walter erlebt am Ende der Reise eine böse Überraschung. Walter und James verkörpern zwischenmenschliche Kontinuität in Zeiten eines komplizierter gewordenen transatlantischen Verhältnisses. Aktuelle Themen wie Kapitalismus- und Demokratiekrise, Nachhaltigkeit, Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Populismus bestimmen ihren Dialog.
Herbert Quelle ist ein deutscher Diplomat im Ruhestand. Er hat insgesamt 10 Jahre in den USA gelebt und glaubt fest an die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Die Freundschaft mit afroamerikanischen Musikern hat ihm Einblicke in deren Lebenswirklichkeit ermöglicht. Er widmet sich jetzt in Berlin der Musik und dem Schreiben.
(...)Es waren Afroamerikaner, die den Harmonika-Blues spielten. Das Instrument war klein und preisgünstig, im Versand war es im 19. Jahrhundert in den USA für nur 25 Cent zu haben. Unschlagbare Argumente, die in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts die jährlichen Importe auf 21 Millionen steigen ließen. Herbert Quelle reicht diese Erfolgsgeschichte nicht. Wenn Walter schon einmal mit einem afroamerikanischen Freund durch Deutschland fährt, dann soll der Leser mehr erfahren(...)
Aus der Hosentasche in die Welt
deutschlandfunkkulturSeptember 2020
(...)Es waren Afroamerikaner, die den Harmonika-Blues spielten. Das Instrument war klein und preisgünstig, im Versand war es im 19. Jahrhundert in den USA für nur 25 Cent zu haben. Unschlagbare Argumente, die in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts die jährlichen Importe auf 21 Millionen steigen ließen. Herbert Quelle reicht diese Erfolgsgeschichte nicht. Wenn Walter schon einmal mit einem afroamerikanischen Freund durch Deutschland fährt, dann soll der Leser mehr erfahren(...)