Die künstlich geschaffene internationale Sprache Esperanto ist eines der kontroversesten Projekte auf sprachlichem Gebiet und wird trotz ihrer über 130jährigen Existenz noch immer heftig diskutiert. Selbst wenn ein großer Teil der Ideen ihres Initiators Zamenhof, wie eine Welt ohne Kriege oder eine Universalreligion, nicht verwirklicht wurde, hat er doch die Grundlage für eine leicht erlernbare neutrale Sprache geschaffen, zu der sich, trotz Repressalien aller Art, eine weltweite Sprachgemeinschaft bekennt. Esperanto ist als Zweitsprache (neben der Muttersprache) nicht nur eine Sprache mit einer weltumfassenden Dolmetscherfunktion, sondern zugleich eine solche mit einer weltverbindenden Friedensmission. Esperanto lebt und erinnert daran, daß in einer globalisierten Welt, in der zur Zeit das Englische dominiert, eine demokratische und freiheitliche Verständigung von Mensch zu Mensch keine Utopie bleiben muß, denn es bietet jedem die Chance zur gleichberechtigten Teilnahme an einer weltweiten Kommunikation, da es niemandes Muttersprache ist.
Max Hans-Jürgen Mattusch (*1931 in Merseburg) ist ein deutscher Slawist und Interlinguist mit enger Bindung zur Allgemeinen Sprachwissenschaft. Er studierte von 1949 bis 1950 an der Fremdsprachenschule (Bachschule) in Leipzig Russisch und von 1950 bis 1954 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Slawistik, Pädagogik, Psychologie und Philosophie, zeitweise auch Sinologie und Geographie. Er promovierte 1970 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und habilitierte dort 1981. Beides ging einher mit einer verstärkten Zuwendung zur Allgemeinen Sprachwissenschaft und zur Interlinguistik. Der Autor lehrte und forschte in der fachsprachlichen Hochschulfremdsprachenausbildung und Angewandten Sprachwissenschaft an den Universitäten Dresden/Sachsen, Freiberg/Sachsen, Halle/Saale/Sachsen-Anhalt, Moskau, Ufa/Baschkirien/Rußland, Sofia/Bulgarien, wirkte an den Medizinischen Hochschulen Ufa und Sofia, arbeitete als Lektor für Slawistik im Max-Niemeyer-Verlag in Halle/Saale, als Deutschlektor an der Ersten Moskauer Hochschule für Fremdsprachen und als Reiseleiter in Rußland und Bulgarien. Seine wissenschaftliche und berufliche Laufbahn wurden in der DDR aus politischen Gründen behindert. Erst nach der Wende wurde er 1990 als Dozent für Angewandte Sprachwissenschaft berufen. Die Forschungsschwerpunkte des Autors waren Fachsprachen und ihr Verhältnis zur Allgemeinsprache, außerdem Plansprachen und die globale Sprachenproblematik. Er publizierte über 100 Aufsätze und Rezensionen zu sprachwissenschaftlichen und interlinguistischen Fragestellungen, besonders zu Fachsprachen, sowie Bücher zur globalen Sprachenproblematik. Hinzu kamen zahlreiche Vorträge, Weiterbildungskurse und betreute Diplomanden und Doktoranden. Der Autor war Mitbegründer des halleschen interdisziplinären Forschungskreises "Kommunikativ-funktionale Sprachbetrachtung und Fremdsprachenunterricht" und gehörte unterschiedlichen zentralen fachlichen und wissenschaftlichen Gremien an. Im Rentenalter erforschte er gemeinsam mit seiner Frau die Geschichte der Esperanto-Bewegung von Düsseldorf und publizierte Bücher zu sprachwissenschaftlich-interlinguistischen Fragestellungen. Seit 1996 wohnt der Autor in Düsseldorf. Er ist seit über 60 Jahren glücklich verheiratet und hat drei Kinder.
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