Jedes Jahr erleiden in Deutschland ca. 240000 Menschen eine Schädel-Hirnverletzung. Von diesen Betroffenen sind etwa die Hälfte unter 25 Jahre alt. Dies ist die Erzählung unserer Tochter, die klinisch tot, sich wieder zurück ins Leben kämpfte. Am 14.10.2006, fiel unsere Tochter Stefanie, während sie mit ihrer Mutter frühstückte, tot vom Stuhl. Sie war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt! Stefanie spielte zehn Jahre Vereinsfußball. Unter anderem beim HSV. Sie war durchtrainiert und gesund. Die Herzmuskelentzündung ereilte sie aus dem Nichts. Der sogenannte Sekundentot. Bis der Notarzt bei unserer Tochter helfend eingreifen konnte, hatte die Mutter Laienreanimation, sprich Herzdruckmassage durchgeführt und Luft gegeben. Doch trotz der schnellen Hilfe wurde bei der Tochter, ein schwerer hypoxischer Hirnschaden diagnostiziert. Im Laufe der Zeit begannen die Auseinandersetzungen mit den Krankenkassen und den Behörden, die Stefanie nach Ablauf der sog. Rehaphase B in ein Altenheim stecken wollten. Vor unser Aller Augen, spielt sich eine Katastrophe ab. In Deutschland, leben viele tausend junger Menschen mit schweren Hirnschäden in Pflegeheimen oder in Altenheimen. Der Pflegenotstand in Deutschland, lässt eine umfassende Versorgung und Pflege nicht zu. Die Kosten für aufwändige Therapien sind enorm und werden von den Kassen oft nicht übernommen. Fest steht aber, dass gerade junge Menschen, wenn sie intensiv therapiert werden, alle Chancen haben. Dazu bedarf es umfangreicher gezielter Therapien, die zum großen Teil mit eigenen Mitteln finanziert werden müssen.
Vielleicht tragen die Erfahrungen meiner Familie dazu bei, dass der eine oder andere den Kampf, gegen alle Widrigkeiten, nicht so schnell aufgibt. Wäre unsere Tochter alleine gewesen, ohne Familie, ohne Freunde, hätte sie diese Katastrophe nicht überlebt! Ich habe die Erzählung aus dem Blickwinkel meiner Tochter geschrieben. Steffi lebt heute in einem Wohnheim für Behinderte Menschen in Hamburg-Bergstedt. Sie hat die Möglichkeit, wieder ein annähernd normales Leben zu führen. Entgegen aller Prognosen, fängt unsere Tochter nach Jahren im Rollstuhl wieder an zu laufen. Der Kampf lohnt sich!
Hans-Werner Vogelwiesche Geburtsort: Gelsenkirchen Am 26.07.1953
Aufgewachsen im Großraum Stuttgart. Nach der Schulzeit und Bundeswehr: Orchestermusikstudium von 1975-1980 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg.
Verheiratet seit Februar 1986 mit Ursula Vogelwiesche; zwei Töchter – Nathalie und Stefanie. Ich lebe mit meiner Familie in Ammersbek. Einem schleswig-holsteinischen Dorf an der Stadtgrenze zu Hamburg.
Beruf: Orchestermusiker – Klarinette
Bis auf einige Gedichte in diversen Anthologien keine literarischen Veröffentlichungen.
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