Dieses Buch beleuchtet die Welt der ursprünglichen Illuminaten und enthält die grundlegenden Originalschriften der Illuminaten des 18. Jahrhunderts in moderner Typografie. Weishaupts Verbessertes System der Illuminaten ist hier vollständigmit allen Graden und Einrichtungen abgedruckt.
Einblick in die damalige Kontroverse gibt die Rede über den Illuminatenorden des Freimaurers Ludwig von Grolmann aus dem Jahr 1793, der sich zeitlebens als Aufdecker einer angeblichen illuminatisch-jakobinischen Verschwörung fühlte.
Was es mit der "These von der freimaurerisch-illuminatischen Verschwörung" bis in die Gegenwart auf sich hat, erforschte Johannes Rogalla von Bieberstein. Seine sachlichen Analysen zeigen deutlich, was von solchen Theorien zu halten ist.
Dieses Buch bietet fünf kontroverse Perspektiven auf das Phänomen. So haben Lesende Originalquellen zur Hand, die es ermöglichen, das "Illuminaten-Rätsel" zu lösen.
INHALT:
Adam Weishaupt: Das verbesserte System der Illuminaten mit allen seinen Graden und Einrichtungen, 1788
Ludwig Adolf Christian von Grolmann: Eine Rede über den Illuminaten Orden gehalten in einer Freymaurer-Loge im December, 1793
Adolf Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge: Philos endliche Erklärung und Antwort auf verschiedene Anforderungen und Fragen, 1788
Karl Theodor, Kurfürst von Pfalzbayern: Verordnung gegen Illuminaten und andere geheime Gesellschaften, 1790
Anhang: Johannes Rogalla von Bieberstein: These von der freimaurerisch-illuminatischen Verschwörung
(1748-1830) war Professor für Kirchenrecht und praktische Philosophie. 1776 gründete er den Illuminatenorden als eine Geheimgesellschaft, die aufklärerisches Gedankengut weitergeben wollte. Von ihm stammt auch der Satz: "Wer also allgemeine Aufklärung verbreitet, verschafft zugleich eben dadurch allgemeine wechselseitige Sicherheit, und allgemeine Aufklärung und Sicherheit machen Fürsten und Staaten entbehrlich. Oder wozu braucht man sie sodann?"
Grolmann Ludwig Adolf Christian von
(1741-1809). Gießener Regierungsdirektor und reaktionär-konservativer Publizist. Seine konspirativen Züge gab Grolmann, der sich als Enthüller einer vermeintlich illuminatisch-jakobinischen Verschwörung feierte, zeitlebens nicht auf.
Knigge Adolf Franz Friedrich Ludwig Freiherr von
(1752-1796). "Allgemeine Aufklärung zu befördern; sich unter einander zu schützen, beyzustehn, und im bürgerlichen Leben jedes Mitglied nach Verdienst und Fähigkeit emporzuheben - das war freylich die herrschende Idee von Allem." Knigge geriet durch seine Tätigkeit für den Illuminatenorden (1780-84) und sein Eintreten für die Verwirklichung der Menschenrechte bei seinen aristokratischen Gönnern ins Zwielicht. Der Verlust seines Vermögens nötigte ihn zur Anpassung an bürgerliche Lebensformen. Er übersetzte Schriften von Rousseau und verfasste neben mehreren Romanen, Essays und Satiren auch Schriften zu Geschichte, Politik und Gesellschaft und das bekannte Buch "Über den Umgang mit Menschen".
Kurfürst von Pfalzbayern Karl Theodor
Bieberstein Johannes Rogalla von
(1940-2021) war ein deutscher Historiker und Bibliothekar. 1972 promovierte er mit einer Arbeit über Verschwörungstheorien zum Dr. phil. Im selben Jahr trat er in den Höheren Bibliotheksdienst ein. Im Jahre 1976 erschien seine überarbeitete Dissertation, die auch ins Japanische übersetzt wurde. 1974 übernahm er die Leitung der damals im Aufbau befindlichen Fachbibliothek Soziologie der Universitätsbibliothek Bielefeld. 1978 führte er im Auftrag des Kultusministers eine Erhebung über literarische Nachlässe in Nordrhein-Westfalen durch und erstellte ein Gutachten, das 1979 veröffentlicht wurde. 1980 stieg er zum Bibliotheksdirektor auf. Er wurde in die "Wissenschaftliche Kommission zur Erforschung der Freimaurerei" an der Universität Innsbruck berufen und führte seine Forschungen über die "Verschwörerthese" fort. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.
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