Ikonen begeistern seit Jahrhunderten Gläubige, Kunstfreunde und Wissenschaftler. Irgendwie geht von diesen Kunstwerken etwas Geheimnisvolles, Magisches, etwas Meditatives aus. Unter den Ikonen bilden solche mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem eine eigene Gruppe, nämlich die der Ikonen des Weltgerichts, wie etwa die weltbekannte Stroganow-Ikone (16. Jh.) oder die Kreml-Apokalypse (um 1580). Auf diesen Werken ist das Neue Jerusalem so gut wie immer oben links zu finden, in unterschiedlicher Form: oft als Arkadenreihe, dann in Kreisform, als kleine Stadtanlage, als einzelnes Gebäude oder schlicht als Himmelspforte.
Die meisten Weltgerichtsdarstellungen befinden sich zunächst in den großen Kunstsammlungen Russlands, so in der Moskauer Tretjakow-Galerie, der Eremitage von St. Petersburg, im Kunstmuseum Jaroslawl, in der Staatlichen Kunsthalle Perm, im Kunstmuseum von Archangelsk, im Staatlichen Museum Wologda, in der Rüstkammer des Moskauer Kreml, im Museum für Geschichte der Religion in St. Petersburg, im Kunstmuseum Sochi, im Historischen Architektur- und Kunstmuseum zu Rybinsk oder im Kischi-Museum. Doch auch außerhalb Russlands kann man solche Kunstwerke weltweit entdecken, so etwa im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm, im Polnischen Nationalmuseum in Krakau, im Museum für russische Ikonen im amerikanischen Clinton, im Ikonenmuseum der ukrainischen Nationalkirche in Rom, im Timken Museum of Art in San Diego, im Andrey Sheptycky Nationalmuseum in Lwiw (Lemberg), im Hellenistischen Institut von Venedig, im Ikonenmuseum Recklinghausen, in der Ikonensammlung Orler (im italienischen Marcon), in der Ikonensammlung der Gemäldegalerie des Palastes Leoni Montanari in Vicenza, im Ikonenmuseum Frankfurt am Main und in vielen anderen Museen und Sammlungen, deren Werke hier eingehend vorgestellt werden.
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