«Ich bin der Schatten einer Generation, die zwar ihr Gesicht, aber nicht ihre Seele kennt.»
Zwischen den Pulsschlägen der Nacht trägt eine Leitung Stimmen, die nach Trost suchen. Am Ende dieser Leitung wartet der Seelensammler - ein Laut im Dunkeln, eingeschleust in das Geflecht der Telefonseelsorge, nicht um Wunden zu schließen, sondern um sie zu öffnen. Jede Beichte wird zur Blüte gepresst, jedes Beben der Stimme in einem geheimen Herbarium bewahrt - Schönheit im Schmerz, geordnet zwischen den Seiten der eigenen Macht.
Doch was geschieht, wenn eine Stimme sich dem Pflücken entzieht? Wenn ein Geheimnis sich weigert, gezähmt zu werden? Und wenn wahre Nähe nicht im Verstehen liegt, sondern in der Akzeptanz des Unverstehenden?
Eine dunkle Erzählung über Einsamkeit, die Sucht nach Macht und die gefährliche Frage, wie tief man in das Innere eines anderen Menschen vordringen darf.
Cara Platte, geboren 2006 in Leipzig, verbrachte nach dem Abitur ein Jahr im Erich-Zeigner-Haus e.V., wo sie ein feines Gespür für gesellschaftliche Strukturen entwickelte. Heute studiert sie Soziologie und Germanistik.
Schon früh zweifelte sie an der Festigkeit gesellschaftlicher Regeln und menschlicher Gefühle; ein Zweifel, der ihre literarische Arbeit bis heute prägt. Ihre Texte kreisen um Nähe und Distanz, Einsamkeit, Intimität und das Fremde im Vertrauten. Sprachen faszinieren sie sowohl durch ihre Bedeutung als auch durch ihren Klang; selbst unbekannten Sprachen hört sie neugierig zu: in der Hoffnung, sie eines Tages verstehen und vielleicht selbst sprechen zu können. Mit der Kamera hält sie flüchtige Momente fest: verlassene Räume, verblühte Pflanzen, Spuren, die nur sichtbar bleiben, wenn man still genug hinschaut.
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