Henry Corbin und die orientalische Weisheit

Henry Corbin und die orientalische Weisheit

Pionierwege des Denkens zwischen Philosophie und Spiritualität

Mathias Bänziger, Henry Corbin

Gesellschaft, Politik & Medien

Paperback

852 Seiten

ISBN-13: 9783942914833

Verlag: Chalice Verlag

Erscheinungsdatum: 15.05.2025

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Sufismus, Interreligiöser Dialog, Engel, Spiritualität, Ibn Arabi

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Der französische Islamwissenschaftler Henry Corbin (1903--1978) gilt als einer der brillantesten und einflussreichsten Herausgeber und Kommentatoren von Werken aus der islamischen Geistesgeschichte und als wichtiger Wegbereiter eines aufgeschlossenen interreligiösen Dialogs. Dabei geht oftmals vergessen, dass er sich selbst primär als Philosophen verstand, dem es bei seinen Studien um ein umfassenderes Anliegen ging. Sein besonderes Interesse galt Erkenntnisweisen, die im Laufe der westlichen Philosophiegeschichte und im Zuge eines überspannten Rationalismus zusehends an den Rand gedrängt oder gänzlich negiert worden waren: der mystisch-intuitiven einerseits und der imaginativen beziehungsweise »imaginalen« (ein von ihm geprägter zentraler Begriff) andererseits.

Corbin war überzeugt davon, dass sich das westliche Bewusstsein in Einseitigkeiten, Verengungen und Sackgassen hineinmanövriert hat, aus denen uns einzig eine wertschätzend kritische Auseinandersetzung mit alternativen Ansätzen führen kann. So machte er sich verdient um neue Zugänge zur Philosophie (Martin Heidegger) und Theologie (Karl Barth) sowie zu Perspektiven östlicher Weisheit (zunächst indischer, dann vor allem persischer, aus dem Zoroastrismus wie aus dem Sufismus), der Tiefenpsychologie (C.G. Jung) und verschütteter Traditionen des Westens selbst (Gnosis, Gralsmythos und Sophiologie). Dabei lieferte er kreative Antworten auf die Grundfrage, wie wir in unserer postmodernen Epoche mit vormodernen Weltanschauungen sinnvoll umzugehen haben.

Insofern darf Henry Corbin als Denker des »Integralen« im Sinne Jean Gebsers oder Ken Wilbers verstanden werden, dem es darum ging, die zersplitterten Perspektiven unserer Zeit in eine heilsame und zukunftsfähige Zusammenschau zu führen.

Mit dieser ersten deutschsprachigen Monografie über den weltbekannten Orientalisten legt Mathias Bänziger ein ebenso fundiertes wie packendes Sachbuch vor, das den pionierhaften Lebens- und Denkweg von Henry Corbin gut verständlich nachzeichnet. Damit schließt er eine jahrzehntelange, vielfach beklagte Lücke in der hiesigen Islamwissenschaft und Religionsgeschichte und leuchtet eine Geistestiefe aus, die uns in unserem eigenen Suchen inmitten der späten Postmoderne zu inspirieren vermag.
Mathias Bänziger

Mathias Bänziger

Mathias Bänziger, geboren 1979, studierte Religionswissenschaft und Theologie an der Universität Zürich und promovierte im Fach Religionsphilosophie und Hermeneutik. Christlich sozialisiert und auf einem inneren Weg, setzt er sich seit seinem Studium auch mit dem Sufismus praktisch auseinander und widmet sich Fragen zur Spiritualität im Allgemeinen und zur Interspiritualität im Besonderen. So wurde ihm Henry Corbin, selbst ein Grenzgänger zwischen Philosophie und Spiritualität wie auch zwischen christlicher und islamischer Mystik, zu einem inspirierenden Beispiel dafür, wie wir in unserer postmodernen Zeit, in der sich Grenzen verwischen und Identitäten überlagern, sinnvoll mit diesen Themen umgehen können. Seit 2008 ist Mathias Bänziger reformierter Pfarrer und lebt mit seiner Familie im Kanton Zürich.

Henry Corbin

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