Es gibt Orte, in denen sich die Wut der ganzen Menschheit verdichtet. Und niemand, der an einem solchen Ort lebt, kann sich dieser Wut entziehen. Sie ist wie eine ansteckende Krankheit, eine Seuche. Die jeden erfasst, der mit ihr in Berührung kommt. Sie kriecht tief in einen hinein. Und lässt einen nie wieder los. Lapping war so ein Ort. Hier hatte mein Vater von Anfang an keine Chance. Und ich auch nicht. Die in Lapping schwelende Wut erfasste auch die Dorfbewohner von Wimling. Ging dann auf Niederkattlhofen über. Bis schließlich alle unsere drei Dörfer voller Wut waren. Sie entlud sich vom Stärkeren, zum weniger Starken, zu den Schwächeren hin. Nur die Allerschwächsten, die niemanden mehr fanden, an denen sie ihre Wut auslassen konnten, fraßen sie in sich hinein. Wo sie weiterkochte. Die Wut kochte in Mater Graziana. Und im Hauptlehrer Kager, der zu geeigneter Zeit die Erziehungsmaßnahmen meines Vaters vertiefen sollte. Sie kochte in unserem Stier. Und in unserem Eber. Und ganz besonders in unserem Hofhund Wampo.
geboren in Niederbayern. Internatsschüler am Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Deggendorf. Begabtenabitur am Bayrischen Kultusministerium. Studierte in München Philosophie, Psychologie, Germanistik, Russisch, Spanisch, Chinesisch und Zeitungswissenschaften. Arbeitete als Teebeutelabfüller. Geschenkekistenzunagler. Christbaumverkäufer. Vereidigter Briefträger. Bierfahrer. Nachtwächter. Taxifahrer. Lagerarbeiter. Polsterreiniger. Interviewer. Bauarbeiter. Nachhilfelehrer. Koch. Barmann. Gründete und führte die Studentenkneipe Randstein und die Osteria Baal in München. Lebte über 25 Jahre in Italien. Führte zusammen mit seiner Frau 11 Jahre ein Gästehaus in einer ehemaligen Abtei in der toskanischen Maremma. Lebt jetzt als freier Schriftsteller in Landshut.
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