Der Maler Georg Friedrich Kersting (1785-1847) bildet mit Philipp Otto Runge (1777-1810) und Caspar David Friedrich (1774-1840) das künstlerische Dreigestirn der Romantik norddeutscher Prägung. Nach einer Ausbildung zum Dekorationsmaler in Güstrow setzte Kersting seine Studien von 1804 bis 1808 an der Kunstakademie Kopenhagen fort., wo er Schüler von Nicolai Abildgaard (1743-1809) war. 1810 zog Kersting nach Dresden und lebte im Kreis der Künstler um Gerhard von Kügelgen (1772-1820), die er auch in seinen Bildkompositionen verewigte. Eine enge Freundschaft verband Kersting mit Caspar David Friedrich, den er ebenfalls mehrfach porträtierte. Große Anerkennung erhielt der Maler für seine Interieur-Porträts, wie ,Caspar David Friedrich in seinem Atelier´ (1811) und ,Die Stickerin´ (1812). Kersting zeigt Personen bei stiller, konzentrierter Tätigkeit in einem für sie charakteristischen Raum, in welchem das Licht die Verbindung von Mensch und Raum bildet. Seine Bildsprache besitzt eine eigene Suggestionskraft und vermittelt den besonderen Blick auf die Zeit der Dresdner Romantik. Als Patriot und Freimaurer nahm Kersting am Freiheitskrieg 1813/14 teil. Nach einem Aufenthalt als Zeichenlehrer in Warschau übernahm er 1818 die künstlerische Leitung der Porzellanmanufaktur Meissen, die er bis zu seinem Tod 1847 innehatte. Mit umfassendem Bildmaterial gibt Bärbel Kovalevski kenntnisreich Einblick in das Leben und Schaffen des Malers.
Dr. Bärbel Kovalevski studierte nach ihrer Ausbildung als Museologin Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin und promovierte 1985 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald zum Thema ,Georg Friedrich Kersting als Malervorsteher an der Königlich-Sächsischen Porzellanmanufaktur Meißen´. Sie war Mitarbeiterin des Museums der Stadt Güstrow, welches sie von 1969 bis 1982 leitete. Ab 1984 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Kunst des 20. Jahrhunderts am Museum für Deutsche Geschichte Berlin tätig und arbeitete ab 1988 als freie Mitarbeiterin beim Seemann-Verlag Leipzig (AKL). Dr. Kovalevski lehrte von 1991 bis 1996 Kunst- und Kulturgeschichte an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fachbereich Museologie. Seitdem forscht und publiziert sie über Künstlerinnen und Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.