Die folgenden Lieder sind gesammelt von einem Hannoveraner, zunächst für seine Landsleute. Sie sind der Ausdruck dessen, was sich im Herzen des Volkes von Hannover bewegt. Und diesen Maßstab bittet der Sammler auch die nicht-hannöverschen Deutschen an diese Lieder legen zu wollen.
Denn eine solche Manifestation der wahren Gesinnung der Niedersachsen auch vor den anderen Deutschen, wie sie durch die Herausgabe dieser Sammlung geschieht, erscheint uns um so mehr erforderlich, je eifriger die von dem Herrn von Bismarck abhängige Presse entgegengesetzte Meinungen über uns nach allen Seiten hin zu verbreiten sucht.
Wir Niedersachsen beanspruchen nichts mehr und nichts minder, als die Söhne unsrer Väter nicht bloß zu sein, sondern auch als solche durch die That uns zu bewähren.
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Unser Standpunkt (...) präcisirt sich durch den Gegensatz dessen, was der Urheber alles deutschen Jammers von 1866 der Herr Bismarck, am 1. April 1867 als den seinigen angegeben hat. Herr von Bismarck hat damals gesagt: "Derjenige preußische Minister, der nicht jede Gelegenheit zur Beseitigung des Königreiches Hannover benutzt haben würde, verräth Preußen, verräth Deutschland." Dem gegenüber sagen wir: Derjenige, Hannoveraner, der nicht nach seinen Kräften dazu beiträgt, den durch Gewalt und Trug errichteten Staat der Hohenzollern als den Brunnquell alles deutschen Jammers, zu lockern, zu zersprengen, zu vernichten, verräth sein Vaterland, verräth Deutschland.
Das ist der Standpunkt des Volkes von Hannover, dessen Pulsschlag greifbar wird in diesen Liedern.
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Unsere gelbweißen Lieder haben manche Freunde gefunden, und dem Sammler sind in Folge dessen so viele neue Frühlingsboten und Propheten einer besseren Zukunft zugekommen, daß sich nach Ausscheidung derjenigen Lieder, in welchen die gute Gesinnung eine minder ansprechende Form gefunden, die Zahl sechzig der ersten Auflage gesteigert auf achtundachtzig.
Onno Klopp, Historiker und Publizist (9.10.1822 Leer-Ostfriesland - 9.8.1903 Penzing bei Wien). Archivrat der hannoverischen Staatsarchive unter Georg V. von Hannover.
Nach Ausbruch des Bundesrecht brechenden völkerrechtswidrigen Angriffskrieges von 1866 durch Preußen auf das Königreich Hannover begleitete Klopp im Gefolge des Königs das hannoverische Heer bis Langensalza. Nach der unrechtmäßigen Annexion des Königreiches Hannover verweilte er im Kreise Seiner Majestät König Georg V. von Hannover zunächst in Hietzing, darauf in Penzing bei Wien. Hier wirkte Klopp bis zu seinem Ableben 1903 als hannoveranischer Hofrat.
Stefan Ottermanns (Hrsg.)
Stefan, Jahrgang 1971, ist Baccalaureus (NL) der bildenden Künste und hat Kunst an der Akademie der Universität Maastricht, Niederlande studiert.
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