In den knapp 50 Gedichten dieses Bandes nimmt Martin Walser eine lyrische Vermessung der Bodenseelandschaft vor: »Kein Feld reicht weit / kein Hügel will höher sein / als der andere. Alles ist / süchtig nach Bemessenheit.« Und er tut das mitunter so virtuos, wie er es auch als Prosaautor in unzähligen Büchern zelebriert hat; so scharfsinnig und poetisch zugleich, dass es den Lesern ob der Schönheit der berühmten Walser-Sätze fast schwindelig werden kann. Martin Walsers hiesige Gedichte sind ein literarischer Schatz, der lange darauf gewartet hat, aus den Tiefen des Bodensees ins Licht der Öffentlichkeit gehoben zu werden.
Martin Walsers Sprache streifte schwebend auch in seinen kunstvoll gewebten Erzählungen die Denkräume der Lyrik. Der in Nußdorf bei Überlingen am Bodensee lebende, mittlerweile 96 Jahre alte Schriftsteller hat existenzielle Phänomene und manches Naturkundliche dichtend wahrgenommen und bedacht, mitnichten zu Ende interpretiert oder gar mit einer Botschaft versehen. (...)
Poetische Spaziergänge am Bodensee
literaturkritik.deJuni 2023
Martin Walsers Sprache streifte schwebend auch in seinen kunstvoll gewebten Erzählungen die Denkräume der Lyrik. Der in Nußdorf bei Überlingen am Bodensee lebende, mittlerweile 96 Jahre alte Schriftsteller hat existenzielle Phänomene und manches Naturkundliche dichtend wahrgenommen und bedacht, mitnichten zu Ende interpretiert oder gar mit einer Botschaft versehen. (...)