Über die eigene Familie zu schreiben, ist ein riskantes Unterfangen. Zum einen ist meine Sichtweise auf unsere Familie subjektiv und es ist unvermeidlich, dass sich emotionale und sachliche Aspekte der Darstellung nicht immer trennen lassen. Dann ist da die zeitliche Distanz zu den Ereignissen: Ist das, was ich erinnere, wirklich so gewesen, wie ich es schildere? Oder lege ich mir die Dinge so zurecht, dass sie mir in den Kram passen und ich mich damit möglichst weitgehend identifizieren kann? Und wo soll man mit dem Erzählen beginnen? Die Familie ist ja immer schon da, über mehrere Generationen. Wie man es auch dreht und wendet: Fängt man erst einmal an zu erzählen, spinnt sich der Faden immer weiter fort. Mögen andere ihre Geschichten erzählen; sie alle gehören dazu; außerhalb unserer Geschichten gibt es da nichts.
Joke Frerichs; Jahrgang 1945; 8 Jahre Volksschule; Lehre bei der Stadt Emden; Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg; Studium der Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und Germanistik; Dr. rer. pol.; langjährige Berufstätigkeit im sozialwissenschaftlichen Feld; seit 2000 als freier Autor tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen auf den Gebieten sozialwissenschaftlicher Fachliteratur und im literarischen Feld (Romane, Gedichte, Essays). Lebt und arbeitet in Köln und Wilhelmshaven.
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