Das Lernen anhand von Fallstudien hat in der Ausbildung von Studierenden mittlerweile eine lange Tradition und wurde ursprünglich an der Harvard Law School entwickelt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde erkannt, dass der Unterrichtsstoff anhand von praxisorientierten Fallstudien viel anschaulicher vermittelt werden kann, als mit Hilfe herkömmlicher Lernmaterialien. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Fallstudien an der Harvard Business School in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung von Studierenden eingesetzt. Fallstudien konfrontieren die Studierenden dabei mit Entscheidungsproblemen, wie sie Manager im realen Alltag üblicherweise bewältigen müssen. CTR-Business-Cases stellen eine Weiterentwicklung von Harvard-Fallstudien dar und enthalten alle für die Bearbeitung des Falls notwendigen Informationen. Durch eine sehr anschauliche und plastische Situationsbeschreibung werden die Bearbeiter direkt in ein Unternehmen hineinversetzt. CTR steht dabei für "Compact Teaching Reality" und könnte mit dem Begriff "komprimierte Lernumgebung" übersetzt werden. In der Situationsbeschreibung werden insbesondere die im Unternehmen handelnden Personen vorgestellt und mindestens ein Hauptproblem und diverse Nebenprobleme aufgeworfen. Diese Probleme betreffen dabei i. d. R. mehrere Bereiche der klassischen Betriebswirtschaftslehre. Im Rahmen der Bearbeitung von CTR-Business-Cases soll die wahre Ursache der identifizierten Probleme herausgearbeitet werden und eine wirkungsvolle Lösung entwickelt werden. Es geht also bei der Bearbeitung von CTR-Business-Cases weniger um den Prozess der Informationsgewinnung, sondern viel mehr um die Aufbereitung des Falls und die Auswertung der vorhandenen Informationen. Da bereits in der Fallbeschreibung alle zur Lösung relevanten Informationen enthalten sind, ist eine zusätzliche Recherche von Hintergrundinformationen i. d. R. nicht notwendig. Alle CTR-Business-Cases basieren auf realen Fällen. Zum Schutz des jeweiligen Unternehmens werden alle Angaben zum Unternehmen verfremdet und die Beschreibung der handelnden Personen grundsätzlich anonymisiert. So sind auch alle Dialoge/Nachrichten etc. frei erfunden.
Prof. Dr. Marco Becker vertritt den Themenkomplex Controlling und Finanzmanagement in Lehre und Forschung an der NBS Northern Business School - Hochschule für Management und Sicherheit in Hamburg. Neben dieser Professur hat er Lehraufträge in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik u. a. an der Leuphana Universität Lüneburg, der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und der staatlichen Hochschule Wismar. Der promovierte Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann ist anerkannter Experte für Unternehmenssoftware (ERP-Systeme), betrieblichen Datenschutz, Kennzahlen sowie Prozess- und Qualitätsmanagement. Seit mehr als 10 Jahren zählt er mit seiner Beratungskanzlei kleine, mittlere und große Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Freiberufler unterschiedlicher Branchen zu seinen Kunden und ist hier auch als externer Datenschutzbeauftragter tätig.
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