Mit Experimenten im Geographieunterricht werden zahlreiche Potenziale verbunden und ihr Einsatz wird vielfach gefordert. In der Unterrichtspraxis spielen sie jedoch kaum eine Rolle (Hemmer, Hemmer 2010). Diese Kluft zwischen theoretischer Wuerdigung und praktischem Einsatz ist verbunden mit der Wahrnehmung von besonderen Herausforderungen und dem Gefuehl der eigenen mangelnden Kompetenz bei (angehenden) Lehrkräften (Hof, Hennemann 2013; Hoehnle, Schubert 2016). Anknuepfend hieran geht die im Rahmen der Qualitaetsoffensive Lehrerbildung gefoerderte Studie der Frage nach, wie eine universitaere Lehrveranstaltung gestaltet werden kann, um bei Lehramtsstudierenden Professionalisierungsprozesse bzgl. des Einsatzes von Experimenten zu initiieren. Im Fokus steht dabei die Foerderung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE). Fuer diese scheinen Lehr-Lern-Labore mit einer Praxisphase und komplexitaetsreduzierenden Elementen geeignet zu sein. Das GEO Lehr-Lern-Labor wurde nach dem Design-Based Research-Ansatz konzipiert, evaluiert und weiterentwickelt. Es zeigte sich, dass ein Anstieg der spezifischen SWE die Regel war. Insgesamt schreiben alle Studierenden der Praxisphase einen hohen Wert fuer ihre Professionalisierung zu. Hinsichtlich der Komplexitaetsreduktion zeichnet sich jedoch ein Spannungsfeld zwischen empfundener Entlastung und wahrgenommenem Authentizitaetsverlust ab. Aus den Ergebnissen werden verallgemeinerbare Design-Prinzipien zur Foerderung der (spezifischen) SWE abgeleitet.
Nadine Rosendahl arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Geographie der Universitaet Muenster. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Lehrkraefteprofessionalisierung, Transferforschung sowie naturwissenschaftliche Grundbildung und experimentelle Arbeitsweisen im Geographieunterricht.
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