Das Arbeits- und Erziehungskommando (AEK) im Bereich der VEB Zementwerke Rüdersdorf war eine Einrichtung der Jugendhilfe in der DDR. Es wurde in den 1960er Jahren mit den Zielen errichtet, als "arbeitsscheu", "asozial", "Arbeitsbummelanten" oder "Rowdies" eingestufte Jugendliche durch entwürdigende und inhumane Behandlung für ihren Arbeitseinsatz "gefügig" zu machen und gleichzeitig ein abschreckendes Beispiel für deren Freunde oder Kollegen zu liefern, die sich ähnlichen Verhaltensweisen hingaben. Ziel dieser Dokumentation ist es, am Beispiel des AEK Rüdersdorf aufzuzeigen, wem in der DDR der Begriff "asozial" zugeschrieben wurde, wer diese Einstufung vornahm, wie sie umgesetzt wurde, welche Folgen dies für Betroffene hatte und welche Ziele die Verantwortlichen damit verfolgten. Zudem wird die historische Kontinuität dieser Praxis dargestellt.
Gertraude Neufert, 1945 in Jahnsdorf geboren, absolvierte nach dem Abitur eine Buchhandelslehre. Nach deren Abschluss studierte sie Indolologie. Danach arbeitete sie viele Jahre als Lektorin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Zum Ende ihres Arbeitslebens forschte sie für die EKD in der "Arbeitsgruppe Kirchenkampf und Zwangsarbeit 1933 - 1945". Daraus ergaben sich weiterführende Forschungen zu "Arbeitserziehung" in der DDR, die in diesem Bericht Niederschlag finden.
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