Edward Lear gilt vielen als der Begründer des Limericks. Er selbst hat das Wort nicht in den Mund genommen. Andere sehen in ihm den Großmeister des Nonsense-Gedichts. Das Wort ist ein Missverständnis. Als Unsinn goutiert oder geschmäht, hat seine Welt-Anschauung eine weite Perspektive von Freiheit geöffnet. Dieser Mann hilft unserer Vorstellungskraft in Bild und Wort entschieden auf die Sprünge. Zweihundert Jahre nachdem ihr Schöpfer in die Welt kam, wird hier eine neuerliche Gesamtausgabe seiner Fünfzeiler in Englisch und Deutsch vorgelegt. Das Wort Übersetzung verbietet der Gegenstand. Vergleichen Sie ruhig!
Wolfgang von Polentz (geb. 1939) ist ein deutscher Filmdramaturg, Autor und Herausgeber. Mit seinem Projekt Amalienpresse hat er seit 2007 über dreißig Bücher veröffentlicht, von denen ein jedes in seiner Weise eine Wiederentdeckung oder Neuschöpfung ist. Die Amalienpresse hat dabei die Absicht, sprachliche und grafische Schönheit einander zu gesellen. Eine Vorstellung der Bücher im Detail bietet die Verlagsseite. Website: www.amalienpresse.de
Das Leben Edward Lears (1812 – 1888), dessen Phantasie sich zu den kühnsten Abenteuern aufschwang, gleicht selbst einem Abenteuer. Er wurde als zwanzigstes Kind eines Wertpapierhändlers geboren. Als er vier Jahre alt war, verspekulierte sich der Vater, und die Familie verarmte. Mit fünf und sechs litt er unter epileptischen Anfällen, später unter depressiven Schüben. Mit fünfzehn fand er Aufnahme bei seiner älteren Schwester Ann und versuchte sich als Illustrator, um zum Unterhalt beizutragen. Ab dem achtzehnten Lebensjahr begründete er mit Bildern von Papageien seinen Ruf als ornithologischer Zeichner. Dazu reiste er quer durch Europa. In demselben Jahr 1846, als er unter dem Pseudonym Derry Down Derry sein heute bekanntestes Werk „A Book of Nonsense“ veröffentlichte, gab Lear Queen Victoria Zeichenunterricht. Später lebte er vornehmlich in den warmen Ländern Südeuropas, wo er sich auch, allerdings mit wenig Erfolg, als Landschaftsmaler betätigte.
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