Diese Frage beschäftigt mich. Und sie macht mir Angst. Gedanken sind ein Teil von uns, aber machen sie uns tatsächlich aus, sind wir alles, was wir denken? Oder sind wir mehr? Was wäre denn, wenn wir weniger wären?
Selbst wenn in jedem von uns einfach etwas Schlechtes steckt, mit dem es als Mensch umzugehen heißt und erst die Bewertung der Gedanken zeigt, wer man ist, so hebt sich eine Einteilung in Gut und Böse auf, wenn es nur diese individuelle, innere Auseinandersetzung bleibt. Alles ist eben relativ, oder nicht? Gedanken sind also vielleicht nur statisches Rauschen, geben lediglich vor zu uns zu gehören, lebendig zu sein und sind doch eigentlich tot.
Untot.
Was ist schlimmer, zu akzeptieren, dass wir uns die Moral nur einbilden, sie lediglich eine tolle Geschichte ist, die wir uns erzählen, oder dass das Gute etwas Echtes ist - und damit auch an einen Ort zu glauben, von dem das Schlechte kommt. Ein Ort von dort draußen...
Je länger ich darüber nachdenke, was ich hier über mich schreiben soll, desto schwerer fällt es mir. Ist es nicht nutzlos, sich mit seinem Namen vorzustellen? Hier nimm meine Hand und hör´ mal kurz zu - so heiße ich. Na und jetzt? Als ob ein Händedruck unter die Oberfläche geht, gerade der Name einen auf ein Wort zusammenfassen könnte, wenn er das Allererste ist, was man bekommt, noch bevor es überhaupt losgeht. Ist er nicht eher wie eine Maske, die verstecken soll, dass man gar nicht weiß, wer man ist? Ich glaube, wenn ich das wüsste, wenn wir alle das wüssten, müsste man gar nicht mehr schreiben und erst recht nicht mehr lesen. Daher schlage ich vor, ich erkläre gar nicht lange herum, sondern du kannst dir durchlesen, was ich schreibe und dir ein eigenes Bild machen - und ganz vielleicht verstehst du mich sogar besser, als ich es tue.
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