Die Münzen eines Landes sind Zahlungsmittel und Repräsentationsobjekte zugleich, die nur vom Staat produziert werden. So werden sie von ihm kontrolliert und - über ihre wirtschaftliche Rolle hinaus - auch durch ihre Bilder in seinen Dienst gestellt. Die vorliegende Arbeit setzt sich vor allem mit dieser (politischen) Konnektion des Münzbildes auseinander und zwar im Hinblick auf die syrischen Münzen von 1918 bis 2010. Die Münzen werden systematisch erfasst bzw. katalogisiert und auf ihre Prägung hin analysiert. Durch die Kontextualisierung und fundierte Untersuchung der Bildelemente und deren inhaltliche Aussagen wird auf die allgemeine visuellen Kultur Syriens und vor allem die Staatskunst eingegangen, wodurch die Münzen als ein Fragment des gesamten Instrumentariums des staatsrepräsentativen Bildes herausgestellt werden. Insoweit beschäftigt sich die Arbeit - über ihren numismatischen Inhalt hinaus - mit der allgemeinen politischen Ikonografie Syriens.
Esam Aljaber Abou-Fakher (*1978 in Damaskus, Syrien) begann 1997 Kunst an der Fakultät der Schönen Künste an der Universität Damaskus, Bereich Bildhauerei, zu studieren. Im Jahr 2001 schloss er sein Studium (Lizentiat), im Jahr 2003 mit Diplom ab. Im selben Jahr wurde er Lehrassistent an der Universität Damaskus. Im Jahr 2005 erhielt er ein Promotionsstipendium der gleichen Universität und kam nach Deutschland. 2010 wurde er als Doktorand an der Universität Oldenburg zugelassen und arbeitete an seiner Dissertation, die er 2016 abschloss. Sein Forschungsinteresse liegt im Bereich der Numismatik und der politischen Ikonografie. In seiner Doktorarbeit erforschte er die politische Ikonografie der syrischen Münzen.
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