"Diese andere Zeit bedeutet nicht etwa die Zukunft oder die Vergangenheit, sie war ihrem Wesen nach eine ANDERE ZEIT als die, in der ich sonst lebte, und in der ich vor und zurück dachte ... Mein Leben bis jetzt, das durfte noch nicht alles sein!" (Der kurze Brief zum langen Abschied, S.197)
Die Andere Zeit, der Würfel, die drei Dinge, die Zypresse, der Atem, das Mississippierlebnis ... Was ist der Schlüssel zum Verständnis der Epiphanien in Peter Handkes Texten?
Epiphanien charakterisieren sich als plötzlich eintretende ekstatische Erfahrung begriffsloser Erkenntnis, die zur Aufhebung der Subjekt-Objekt-Grenze und des Zeitbegriffs führt. Die Folge ist ein Glücks- und Einheitsgefühl, eine gesteigerte und intensive Wahrnehmung, die Verbundenheit mit allem aufblitzen lässt.
Es zeigt sich, dass jede Epiphanie ein symbolisches Zentrum aufweist, gebildet durch eine Person, einen Begriff, eine besondere Erlebnisqualität oder einen Namen. Damit offenbart sich eine weitere umfassende Bedeutungsebene der Epiphanie. Außerdem erweist sich die Symbolstruktur der Epiphanie als nützliches Moment, um den Zusammenhang der Handke-Texte untereinander zu betonen.
Die ausgewählten Epiphanien werden in Hinblick auf die Symboltradition erschlossen, und so ergibt sich eine bemerkenswerte Neuinterpretation der anscheinend bekannten Texte Peter Handkes.
Studium an den Universitäten Freiburg und Heidelberg: Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft, Mediävistik und Politikwissenschaft Magister (M. A.) Promotion (Dr. phil.) 1. und 2. Staatsexamen für die Laufbahn des höheren Schuldienstes Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Dozent in der Erwachsenenbildung Vorträge mit Schwerpunkt Philosophie, Literatur, Politik, Musik Vorträge im Bereich "Symbolsysteme". Seminare und Vorträge an C. G. Jung Instituten in Deutschland und der Schweiz Vorsitzender der GPH, Gesellschaft für angewandte Philosophie in Baden-Baden.
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